Momente einfangen – Kürzestgeschichten und Kurzprosa schreiben

Momente einfangen – Kürzestgeschichten und Kurzprosa schreiben

Kürzestgeschichte, Miniatur, Skizze – Die literarische Gattung der Kurzprosa kennt viele Formen. Nicht immer erzählen sie Geschichten. Manche halten die Stimmung eines Augenblicks fest wie ein Schnappschuss – zufällig und bruchstückhaft. Kurze Texte sind ein Übungsfeld: Ihre Länge ist überschaubar und Schreiber*innen können Themen und verschiedene Stile ausprobieren. Was Kurzprosa von anderen Geschichten unterscheidet und wie du sie einübst, liest du hier.

Was sind Kürzestgeschichten?

Kürzestgeschichten sind so vielfältig, dass eine einheitliche Definition kaum zu finden ist. Oft werden sie in Abgrenzung zur Kurzgeschichte beschrieben: Sie sind komprimierter in Umfang und Handlung. Sie sind dichter geschrieben, vieles angedeutet und ausgespart. Ihre Länge reicht von zwei Zeilen bis drei Seiten.

In den USA heißen diese Geschichten übrigens Short Shortstory und Roberta Allen definiert sie so:

Die Kürzestgeschichte kommt schnell zum Kern der Sache und offenbart das Wesentliche einer Situation oder eines Augenblicks mit sehr wenigen Worten. Sie ist in sich geschlossenen und kann genauso viele Stimmungen ausdrücken und Formen annehmen wie die Kurzgeschichte. Sie kann ein Schnappschuss sein oder ein Einzelbild, aber in ihren engen Grenzen sind alle Freiheiten statthaft.

Roberta Allen

Kurzprosa zwischen Stimmung und Handlung

In der Kurzprosa lassen sich zwei Arten von Texten unterscheiden: Die, die von Stimmung getragen werden und die, die eine Geschichte erzählen. Was sie von längeren Geschichten unterscheidet, ist ihre Kürze. Platz, um die Figuren und die Handlung zu entwickeln, gibt es nicht.

Eine Geschichte ist ein Gefäß für eine Veränderung

Roberta Allen

Stattdessen gibt es in kurzen Geschichten eine Veränderung. Diese Veränderung kommt meist zum Schluss: mit einer Einsicht, einem Verstehen oder Entschluss oder einer überraschenden Wende.

Die wichtigsten Merkmale einer Kürzestgeschichte

Die Kurzgeschichte und die Kürzestgeschichte haben nach Roberta Allen einige Elemente gemeinsam, wie Figuren, Schauplatz, Erzähler, Situation, Stil und Ton. In der Kürzestgeschichte nehmen sie jedoch eine andere Funktion ein. Meist stehen nur ein oder wenige Elemente im Vordergrund.

Die Kürzestgeschichte lebt von der Kürze, einer Intensität, Stimmung und vom Augenblick. Für den Aufbau bedeutet das: 

Anfang, Mitte und Schluss wird durch den Augenblick ersetzt.

Roberta Allen

Mit wenigen Worten viel sagen – das gelingt mit einer bildreichen, metaphorischen Sprache und einer Überarbeitung, bei der du jedes Wort prüfst und dich fragst: Ist es notwendig und steht es an der richtigen Stelle? 

Material und Ideen für Kürzestgeschichten

Doch gehen wir zurück zum Anfang. Ideen für kurze Geschichten findest du in Bildern, unterwegs oder in Schreibmethoden, die Material aus einem Unterbewusstsein aktivieren.

Inspiration in Bildern finden

Um den Einstieg in stimmungsvolle Texte zu finden, eignet sich ein Bild oder eine Postkarte. Nimm die Stimmung auf, während du es betrachtest, und lass dich beim Schreiben von ihr treiben. Du musst nicht das aufschreiben, was im Bild zu sehen ist. Schlüpf in die Rolle eines Beobachters: Was fällt dir auf, wie wirkt die Umgebung, was sagt der Blick der Personen, wie stehen sie zueinander, was steht zwischen ihnen? Fällt es dir schwer, dich von dem Bild zu lösen, gibt es einen Trick: Beschreibe, was nicht im Bild zu sehen ist.

Wie ein Flaneur: Geschichten an belebten Orten finden

Eine andere Möglichkeit, um zu Stimmungstexten inspiriert zu werden, sind öffentliche Plätze in der Stadt, der Fußgängerzonen oder draußen im Straßencafé. So wandelst du auf den Spuren des Flaneurs, einem literarischen Erzähler und Beobachter, der sich durch die Massen der Großstadt treiben lässt, ziellos herumflaniert und seine Gedanken schweifen lässt.

Assoziativ schreiben mit dem Cluster

Das Cluster ist eine der Standardtechniken des Kreativen Schreiben und befördert Geschichten aus dem Unterbewusstsein zutage. Die Methode von Gabriele Rico eignet sich besonders gut für Kurzprosa.

So funktioniert das Cluster:

  1. Schreibe ein Wort in die Mitte deines Blatts und umkreise es.
  2. Starte von dort eine Assoziationskette: Schreibe dich von einem Wort zum anderen, umkreise es jeweils wieder und verbinde die Wörter mit einer Linie.
  3. Fällt dir nichts mehr ein, zeichnest du den nächsten Ast vom Hauptwort aus ein und beginnst die nächste Assoziationskette.
  4. Lass dich von einem Wort zum anderen tragen. Kommt du nicht mehr weiter, zeichnest du einen neuen Ast ein.

Clustere so lange weiter, bis du eine Idee für einen Text bekommst. Dann beginnst du zu schreiben und flechtest so viele oder wenige Wörter aus dem Cluster in den Text ein, wie du möchtest.

Kurzprosa schreiben mit Schreibimpulsen

Schreibimpulse, auch Writing Prompts, helfen dabei, mit dem Schreiben anzufangen, wenn du einmal keine Idee hast. Sie geben ein Thema oder einen Satz vor, an den du sofort anknüpfen kannst.

Ein Prompt aus Roberta Allens Ratgeber ist:

Schreib eine Geschichte über … eine Lüge.

Stell den Timer auf fünf Minuten und schreib sofort los, um das Unterbewusstsein zu aktivieren.

Writing Prompts sind vor allem im englischsprachigen Raum auf Blogs und in Büchern zu finden. Eigene Schreibimpulse entwickelst du, indem du eine zufällige Seite in einem Buch aufschlägst. Wähle ein oder mehrere Wörter aus und erstelle ein Cluster oder schreibe direkt drauflos.

Quellen und weiterführende Literatur:

Allen, Roberta (2018): Short Shortstorys schreiben. Mit der Fünf-Minuten-Methode Kürzestgeschichten schreiben und Romane entwickeln. Berlin: Autorenhaus Verlag.

Rico, Gabriele (1984): Garantiert schreiben lernen. Sprachliche Kreativität methodisch entwickeln – ein Intensivkurs auf der Grundlage der modernen Gehirnforschung. Reinbek: Rowohlt.

Wittke, Eleonore (2022): Gut und kurz: So will ich schreiben. Anekdoten, Impressionen, Skizzen. Wege zu kreativen Texten. Norderstedt: BoD. | textwerkstatt-wittke.de

Nichts für Zwischendurch – Warum wir uns Zeit für Kurzgeschichten nehmen sollten

Nichts für Zwischendurch – Warum wir uns Zeit für Kurzgeschichten nehmen sollten

Kurzgeschichten haben es nicht leicht bei den Leser*innen. Allzu oft ziehen sie den Roman vor. Doch warum eigentlich? Scheinen Kurzgeschichten doch die Antwort auf den hektischen Alltag, die wenige Zeit und das Lesen für zwischendurch zu sein.

Kurzgeschichten sind kein Literatursnack

Die Textlänge steckt den Kurzgeschichten bereits im Namen: Sie sind kurz. Was auf den ersten Blick schnell zu lesen scheint, ist im gleichen Atemzug ihre größte Herausforderung: Komprimiert auf wenigen Seiten muss der Leser aufmerksam sein.

Man sagt, die Kurzgeschichte ist für den Leser und den Autor gleichermaßen anstrengend. Die Texte sind atmosphärisch dicht geschrieben und enthalten Leerstellen. Für den Leser bedeutet es, dass er mehr zwischen den Zeilen lesen muss.

Wenn Leser*innen keine Kurzgeschichten mögen, dann antworten sie, dass es ihnen schwer fällt, sich in der kurzen Zeit auf die Geschichte einzulassen. Sind sie dann eingetaucht, ist die Geschichte schon zu Ende. Sie müssen die Figuren ziehen lassen und sich mit einem oftmals offenen Ende zufrieden geben.

Kurzgeschichten unterwegs lesen

Als Antwort auf unsere gestiegene Smartphone-Nutzung gehen manche Verlage neue Wege. Voland & Quist zum Beispiel mit der App A Story A Day Die Idee: Jeden Tag gibt es eine neue Kurzgeschichte aufs Smartphone – bezahlt wird per Monats-Abo.

Inzwischen steht auf der Verlagsseite, dass sie die App nach vier Jahren einstellen mussten. Das Interesse war nicht so groß wie erhofft und die Kurzgeschichten gingen ihnen aus. Im Google Playstore kommentierte eine Leserin, dass sie keine Zeit mehr dafür hätte. Keine Zeit zu haben – das ist bezeichnend für unsere Zeit und macht es der Kurzgeschichte schwer.

Natürlich es gibt weitere (digitale) Angebote für die kurzen Lesemomente: Die Reihe Textlicht von Edition Atelier oder Texte aus dem Verlag mikrotext. Doch so sehr die Idee auch einleuchtet, Kurzgeschichten zwischendurch, unterwegs in der Straßenbahn oder im Wartezimmer zu lesen, so wenig scheint sie in den Alltag zu passen. Denn mal ehrlich: Zücken wir während Wartezeiten nicht eher das Smartphone für Messenger, Mails und Musik?

Zeit für Kurzgeschichten nehmen

Unser Zeit- und Weltempfinden entscheidet darüber, ob wir gerade lieber einen Roman oder Kurzgeschichten lesen. So hat es bereits Marcel Reich-Ranicki in der FAZ (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 11.02.2007, Nr. 6 / Seite 28) beschrieben:

Je schneller und hastiger unser Alltag, desto stärker unser Bedürfnis nach Ruhe, je spürbarer die Unsicherheit, desto heftiger die Sehnsucht nach Entspannung und Entrückung, nach Schutz, nach, altmodisch ausgedrückt, Geborgenheit. Dies jedoch beeinträchtigt im selben Maße die Erfolgschancen der Kurzgeschichte, wie es diejenigen des Romans begünstigt.

Sein Fazit lautet:

Wer es eilig hat, greife zu Romanen. Für Kurzgeschichten muss man Zeit haben.

Serielles Erzählen ist im Trend

Während wir immer weniger Zeit zum Lesen haben, sind mehrbändige Fantasyromane beliebter denn je. Was wie ein Widerspruch klingt, lässt sich mit dem Bedürfnis nach Rückzug erklären. In Romanen können es sich die Leser*innen bequem machen, den Fortsetzungen entgegen fiebern, die Figuren wachsen sehen und immer wieder in die vertraute Szenerie zurückkehren. Es ist das gleiche Bedürfnis, das die Serien der Video-Streaming-Anbieter bedienen. Was kann die Kurzgeschichte dagegen halten?

Die Kurzgeschichte belohnt den aufmerksamen Leser

Obwohl sie so kurz ist, lässt sich die Kurzgeschichte nicht weglesen wie einen Roman. Zwischen den Geschichten in einem Band brauchen wir einen Moment zum Durchatmen. Die Kurzgeschichte bietet im Tausch gegen unsere Zeit: Ein langsames Lesen, kein konsumieren. Ein aufmerksames Lesen und keine durchgelesenen Nächte oder verpasste Stationen in der Straßenbahn. Ihr Platz ist der Nachttisch, auf dem sie lange herum liegt, und nicht die Tasche für unterwegs.

Die Kurzgeschichte belohnt uns mit einem Moment, der in uns nachhallt. Ein Gedanke, der zum Weiterdenken anregt, nachdem wir die Geschichte zu Ende gelesen haben. Sie belohnt uns mit neuen Autoren, die wir in einer Anthologie entdecken oder mit dem Romanautoren, den wir in seinen Kurzgeschichten von einer anderen Seite lesen.

Was ist mir dir: Liest du gerne Kurzgeschichten?

Zu welchen Literaturformaten greifst du, wenn du wenig Zeit zum Lesen hast?

So erstellst du ein Storyboard mit Pinterest für dein Schreibprojekt

So erstellst du ein Storyboard mit Pinterest für dein Schreibprojekt

Mit seiner gigantischen Auswahl an Bildern und Pinnwänden vereint Pinterest alle Vorzüge, die es unter Autor*innen zu einem beliebten Tool für Storyboards macht.

Im zweiten und letzten Teil meiner Artikelserie findest du eine Anleitung, wie du ein Storyboard mit Pinterest erstellst und mit welchen Tipps und Tricks du passendes Bildmaterial findest.


Was ein Storyboard ist und in welchen Schreibphasen es dich unterstützt, liest du in meinem ersten Artikel der Serie: Das Storyboard als Planungstool für dein Schreibprojekt.


So funktioniert Pinterest

Pinterest ist eine visuelle Suchmaschine, in der es vor Bildern, Ideen und Inspiration nur so wimmelt. Sie funktioniert nach dem Pinnwand-Prinzip: Ein Nutzer erstellt eigene virtuelle Pinnwände und pinnt dort alles an, was er zu einem Thema oder Projekt sammeln möchte.

Pins sind Bilder hinter denen Texte und Links stehen; du findest sie innerhalb der Pinterest-Suche. Es gibt außerdem die Möglichkeit, eigene Pins zu erstellen, indem du Bilder bei Pinterest direkt hochlädst. Oder du bringst fremden Content zu Pinterest, indem du Artikel, Webseiten oder Bilder auf Pinterest teilst beziehungsweise pinnst.

Zu den klassischen Pinterest-Themen zählen Rezepte, DIY-Anleitungen, Interior und Mode. Inzwischen sind viele weitere und auch Nischenthemen hinzugekommen. Es gibt also Bildmaterial jeglicher Art für dein Storyboard.

In fünf Schritten zum Storyboard mit Pinterest

Hast du bereits einen Account bei Pinterest, kannst du sofort loslegen.

1. Pinnwand erstellen

Auf deinem Profil im Bereich Pinnwände erstellst du mit Klick auf “Pinnwand erstellen” ein Board. Gib dem Projekt einen Titel und stelle es auf geheim, wenn du nicht willst, dass das Board für andere sichtbar ist, solange du noch daran arbeitest.

2. Pins suchen und pinnen

Nun beginnt der schöne Teil: suchen und pinnen. Gib einen Suchbegriff in das Feld ein: das können Ortsnamen, Jahreszeiten, Menschen, Tiere, bestimmte Kleidungsstücke, Gegenstände, Stimmungsbilder, Szenen und Zitate sein.

Falls die Ergebnisse nicht ganz deinen Vorstellungen entsprechen, schau dir die Adjektive und Begriffe an, die oberhalb der Suchergebnissen erscheinen. Mit diesen kannst du deine Suche weiter eingrenzen.

Je nach Filter durchsucht Pinterest einzelne Pins, doch du kannst die Suche auf Pinnwände ausweiten. So gelangst du zu den Boards anderer Nutzer und vielleicht wirst du in deren Sammlung fündig – denn Pinterest lebt vom Pinnen und Repinnen.

3. Pins suchen mit der Mehr davon-Funktion

Falls diese Bilder deiner Vorstellung nahe kommen, sie aber noch nicht treffen, dann klick auf eines der Bilder und sieh dir die Vorschläge unterhalb unter Mehr davon an. Klick auf einen der Vorschläge und schau wieder unter Mehr davon. So tauchst du immer tiefer ein in eine Szenerie oder bestimmte Stimmung und näherst dich dem passenden Bild an.

Hast du passende Bilder gefunden, pinnst du sie, indem du auf den roten Merken-Button klickst und deine Pinnwand auswählst.

4. Echtzeit-Suche mit Pinterest Lens

Du suchst gerne unterwegs nach Inspiration für deine Geschichten? Auch dafür hat Pinterest eine Lösung. Einfach in der Pinterest-App auf dem Smartphone auf das Kamerasymbol in der Suchleiste klicken und einen umliegenden Gegenstand oder potenziellen Schauplatz für deine Geschichte fotografieren. Und schon schlägt Pinterest dir auf dieser Basis ähnliche Pins vor.

5. Pins sortieren

Ist dein Board gut mit Bildern gefüllt, kannst du nun per Drag-and-Drop die Reihenfolge der Pins verändern und sie zum Beispiel chronologisch sortieren. Du kannst außerdem über die Bearbeitungsfunktion die Beschreibung der Pins verändern und an deine Geschichte anpassen, z. B. Namen der Figuren und Orte eintragen, Dialoge oder einzelne Sätze aus deiner Geschichte.

Tipps für die Bildersuche von Figuren

Das schwierigste an der Bildersuche sind die Figuren. Oft finden sich bei Pinterest nur Einzelbilder von einer Figur, dabei benötigt ein Storyboard mehrere, um die Figur im Laufe der Geschichte darzustellen. Weichst du auf ähnlich aussehende Menschen aus, sieht es aus, als ob die Geschichte von vielen verschiedenen Figuren handelt.

Hierzu habe ich einen Tipp bei Writing One Word At A Time im Video How to create a storyboard on Pinterest gefunden: Suche nach Schauspielern, Models, Sportlern oder anderen Menschen des öffentlichen Lebens, die den Figuren deiner Geschichte ähneln. So findest du genügend Material von derselben Figur in unterschiedlichen Szenen und Posen.

Wenn du noch gar nicht so genau weißt, wie deine Figuren aussehen, starte mit dem englischen Suchbegriff Character Inspiration in Pins und Pinnwänden – so findest du Porträt-Fotografien und -Zeichnungen.

Her mit der Inspiration: Storyboards auf Pinterest

Probiere es doch einmal anders herum und nutze fremde Storyboards als Schreibübung und entwickle aus den Bildern einen Text.

Hier sind Pinnwände mit Storyboards anderer Schriftsteller, von denen du dich inspirieren lassen kannst. Denn das Gute ist: Aus der gleichen Grundidee erschafft jeder etwas eigenes und in den gleichen Bildern sieht jeder etwas anderes.

Storyboard Chief & King

Storyboard_Cecilia

Haben die Boards dein Kopfkino zum Laufen gebracht? Hast du bereits eigene Storyboards mit Pinterest angelegt? Dann verlink sie gerne in den Kommentaren!

PS: Bilder, Szenen und Storyboards als Schreibanregung findest du auf meinen Pinterest-Boards.

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So erstellst du mit Pinterest ein Storyboard für dein Schreibprojekt

Das Storyboard als Planungstool für dein Schreibprojekt

Das Storyboard als Planungstool für dein Schreibprojekt

Auf die eine oder andere Weise tragen wir immer Bilder in unseren Köpfen herum. Beim Erinnern, Tagträumen, beim Lesen und Schreiben. Gehörst du zu den visuellen Schreibern, lohnt es sich, Bildersammlungen anzulegen und für deine Schreibprojekte ein Storyboard.

Was ein Storyboard ist und wie es dir beim Schreiben hilft, liest du hier.


Dies ist der Auftakt zu einer zweiteiligen Artikelserie.

In Teil zwei verrate ich, wie du mit Pinterest ein Storyboard erstellst.


Nutze die Kraft der Bilder

Ist ein Text anschaulich geschrieben, sorgt unsere Vorstellungskraft für das Kopfkino während wir lesen. Vielleicht geht es dir bereits beim Schreiben so: Du denkst über deinen Text nach, suchst Ideen und dabei spielt sich ein Film oder eine kurze Szene in deinem Kopf ab noch bevor die ersten Worte geschrieben sind.

Um genau diesen Moment geht es: Die Bilder, die dich ins Schreiben bringen und die Worte fließen lassen. Damit du nicht lange nach ihm suchen musst, hilft dir ein Storyboard.

Was ist ein Storyboard?

Das Storyboard ist ein visuelles Konzept für einen Film, in dem die Abfolge aller geplanten Szenen und Kameraeinstellungen dargestellt ist, noch bevor er in Produktion geht.

Es erinnert an ein Comic und enthält mitunter zusätzliche Informationen zur Dauer der Szene, zu den Charakteren und Schauplätzen. Das Drehbuch mit seinen Dialogen liegt zu diesem Zeitpunkt bereits vor – das Storyboard ist also eine grafische Version davon.

Beispiel für ein Storyboard: 

Foto: Cortos D.C. / flickr.com

Das Storyboard für verschiedene Phasen im Schreibprozess

Was für die Filmproduktion gilt, lässt sich auf das Schreiben anwenden: Um zum fertigen Text zu kommen, beginnst du mit dem Storyboard. Es unterstützt dich während der unterschiedlichen Phasen im Schreibprozess, wie zum Beispiel:

1. Ideen finden und weiterentwickeln

In dieser Phase kombinierst du Bilder von Figuren, Orten, Gegenständen, Zitaten, Dialogfetzen und Szenen. Die Reihenfolgen kannst du dabei verschieben, Ideen miteinander ausprobieren und die Handlung mehr und mehr verdichten.

2. Plotten und Planen

Das Storyboard ist ein prima Tool fürs Plotten. Entweder du entwickelst beim Storyboarden den Plot oder wandelst einen vorliegenden Plot in ein Storyboard um. So visualisierst du deine Schreibidee, behältst den Überblick über die Storyline, erkennst frühzeitig Logikfehler und holprige Übergänge.

3. Leitfaden beim Schreiben

Hast du ein ausgearbeitetes Storyboard vor dir liegen, kannst du dich beim Schreiben daran orientieren. Du weißt, welche Szenen aufeinander folgen und kannst das Schreiben des Rohtextes auf verschiedene Schreibzeiten verteilen.

Ausblick: Ein Storyboard erstellen

Wie und mit welchem Hilfsmittel du ein Storyboard für dein Schreibprojekt erstellst, erfährst du in Teil zwei der Serie. So viel sei schon einmal gesagt: Ein Zeichentalent brauchst du dafür nicht zu sein – Bilder zu sammeln und sortieren genügt bereits.

Zum Teil II der Serie:
So erstellst du ein Storyboard mit Pinterest für dein Schreibprojekt.