Schreiben unter Zeitdruck – Mit diesen Strategien bewahrst du Ruhe und hältst die Deadline

Schreiben unter Zeitdruck – Mit diesen Strategien bewahrst du Ruhe und hältst die Deadline

Wenn du auf die Uhr blickst und nervös wirst, weil der Abgabetermin naht und dein Kopf streikt, weil er nicht unter Zeitdruck schreiben kann, dann ist dieser Text für dich. Atme erst einmal durch und lies in Ruhe weiter.


Im letzten Teil der Artikelserie Schreiben unter Druck verrate ich dir Tipps und Strategien, um bei Zeitdruck nicht kopflos zu schreiben, sondern den Text zielgerichtet und zügig aufs Papier zu bringen – und das noch bevor der Abgabetermin erreicht ist.


Die Ursachen von Schreiben unter Druck

Stehst du unter Zeitdruck, wirst du kaum Zeit haben, dich damit zu beschäftigen, wie du in diese Situation geraten bist. Spätestens wenn dein aktuelles Projekt gemeistert ist, solltest du dir anschauen, warum die Zeit überhaupt so knapp war. Wenn es immer wieder dieselben Gründe sind, kann es an deinen Arbeitsprozessen liegen.

Hast du…

  • zu spät angefangen?
  • rechtzeitig angefangen und bist dann auf dem Weg steckengeblieben?
  • den Termin kurzfristig mitgeteilt bekommen?
  • einen bestimmten Arbeitsschritt aufgeschoben?
  • dich mit Kleinigkeiten aufgehalten, die deinen Text nicht voran bringen?

Wie auch immer du hineingeraten bist: Jetzt geht es darum, die Zeit zu nutzen, die dir bis zur Abgabe bleibt.

Arbeitsschritte bündeln und Zeitplan aufstellen

Auch wenn beim Schreiben manchmal alles gleichzeitig passiert, ist es nicht nur bei Zeitdruck wichtig, sich über die Schreibphasen bewusst zu werden. Die Phasen bis zum fertigen Text lassen sich grob einteilen in vorbereiten – schreiben – überarbeiten.

Überlege dir, welche Prozesse du bündeln und damit Zeit gewinnen kannst. Muss die Recherche wirklich so ausufernd sein, bevor du mit dem Schreiben beginnst? Ist sie dagegen zu lückenhaft, will sich kein richtiger Schreibfluss einstellen.

Nimm dir einen Kalender und teile deine Arbeitspakete auf die verbleibenden Tage auf. Rechne Pausen und Pufferzeit mit ein (nichts ist schöner, als ein paar Tage früher fertig zu sein) et voilà  – das ist dein Schreibplan.

Zeitfresser und unproduktive Angewohnheiten erkennen

In jedem Arbeitsschritt lauern Zeitfresser. Lerne, zu unterscheiden, was wirklich wichtig ist, um den Entwurf zu schreiben. Formatierung, Layout, Formulierungen, Rechtschreibung und Grammatik – das sind Schritte, die warten können. Es sei denn, es verschafft dir mehr Ruhe beim Schreiben, wenn du den Text in der Datei bereits passend formatiert hast. Hast du einmal eine Formatvorlagen erstellt, sparst du dir diese Zeit zukünftig ein.

Ich verrate dir eine meiner unproduktiven Gewohnheiten: Ich gehe immer wieder zu dem zurück, was ich geschrieben habe. Oft fange ich von vorne an und lese mir alles durch – immer wieder. Wenn ich ehrlich bin, bringt es meinen Text nicht voran. Im Gegenteil: Ich bleibe stecken. Seitdem mir das klar ist, lese ich nur noch den letzten Satz, den ich geschrieben habe, und schreibe von dort aus assoziativ weiter. Um die Übergänge und Korrekturen kümmere ich mich am Schluss in der Überarbeitungsphase.

Klarheit vor dem Schreiben

Wer allzu kopflos drauflos schreibt, muss sich meist auf eine intensive Überarbeitung einstellen. Aber genau die Zeit hast du nicht. Bevor du also beginnst, dich um Kopf und Kragen zu schreiben, stell dir diese Fragen für Klarheit:

  1. Was will ich erzählen?
  2. Und dann: Wie will ich es erzählen?

Übergang in die Schreibphase

Du kannst noch so viel planen, plotten und recherchieren: Wenn du nichts schreibst, hast du keinen Text. Logisch, oder?

Jede*r Schreiber*in kommt auf einem anderen Weg zum Text. Beginne also mit dem, was du brauchst, um mit dem reinen Schreiben zu starten. Manche brauchen einen detaillierten Plan ihres Textes, anderen genügen Stichwörter, andere schreiben sich zu ihrem Plan.

Wieder andere brauchen vorab ein(e):

  • Cluster
  • Gliederung
  • Szenenplan
  • Moodboard oder Storyboard
  • Stichwortsammlung

Sagt dir eines dieser Hilfsmittel zu, probiere es aus, um gut für die Schreibphase vorbereitet zu sein.

Bei Zeitdruck: Zügig den Entwurf schreiben

Schreibst du unter Zeitdruck, ist dein wichtigstes Ziel, auf den Entwurf zuzuschreiben. Auch wenn der erste Entwurf noch nicht perfekt ist (und es auch nicht sein soll), hast du etwas in der Hand, mit dem zu weiterarbeiten kannst.

Mithilfe deiner Vorarbeit, solltest du bereit sein, schnell und konzentriert zu schreiben. Versuche, ohne Unterbrechung zu schreiben und widerstehe der Versuchung, währenddessen zu korrigieren. Für den Feinschliff ist später noch Zeit.

Zeitmanagement: Viel in kurzer Zeit erledigen

Sicher hast du schon vom Parkinsonschen Gesetz gehört oder es selbst beobachtet: Es besagt, dass du genau so viel Zeit für eine Aufgabe benötigst, wie du Zeit zur Verfügung hast. Du kannst dieselbe Aufgabe mal an einen halben Tag – mal in zwei Stunden erledigen, je nachdem, wie viel Zeit du dafür reservierst. Denk daran, wenn du deine Arbeitspakete planst.

Fokussiert schreiben mit der Pomodoro-Technik

Bekannt und beliebt ist die Technik, die der Italiener Francesco Cirillo entwickelt und nach einer Küchenuhr in Tomatenform benannt hat: Pomodoro. Dabei arbeitest du fokussiert in kleinen Zeitabschnitten und legst bewusst Pausen ein, um produktiv zu bleiben.

So läuft Pomodoro ab:

  1. fasse die Aufgabe schriftlich in einem Satz zusammen
  2. stelle einen Timer auf 25 Minuten
  3. bearbeite die Aufgabe, bis die Zeit abgelaufen ist
  4. Fünf Minuten Pause
  5. Wiederhole die Schritte 2-4, nach vier Einheiten machst du eine längere Pause (15-20 Minuten)

Für Pausen ist immer Zeit

Ist der Zeitdruck noch so groß, hierfür muss immer Zeit sein: Pausen. Um zwischendurch etwas zu trinken, frische Luft hereinzulassen, aufzustehen und die Beine zu vertreten, zu essen, und ja, auch zur Toilette zu gehen. Damit verlierst du keine wertvolle Zeit. Du gewinnst viel mehr, wenn du dafür sorgst, dass es dir gut geht.

Die Uhr im Blick – den Druck im Nacken

Wenn du unter Druck stehst, wirst du die Uhr sowieso im Blick behalten. Schau aber nicht ständig drauf, denn das ist auch eine Form der Ablenkung. Es reißt dich jedes Mal aus der Arbeit heraus und erzeugt zusätzlich Druck.

Stell dir lieber einen Timer für deine Arbeitseinheiten, sodass du dir während des Schreibens nicht noch mehr Gedanken machen musst und so lange schreibst, bis der Signalton schrillt.

Bei all dem Zeitdruck: Vertrau in deine Fähigkeiten

Einen kühlen Kopf bewahrst du, wenn du in dich selbst und deine Fähigkeiten vertraust. Erinnere dich: Wann hast du zuletzt ähnliches unter Zeitdruck geschafft? Das kannst du wieder schaffen!

Ich kenne das Gefühl, dass ich nicht mit dem Schreiben anfangen will, weil ich glaube, dass meine Ideen oder meine Struktur nicht gut genug sein werden. Ich werde es nie herausfinden, wenn ich nicht beginne.

Ich habe gelernt, darauf zu vertrauen, dass mir Ideen beim Schreiben kommen, dass sich die Struktur beim Schreiben ergeben kann, dass kein Entwurf in Stein gemeißelt ist und dass ich erst recht nicht mit dem Anfang beginnen muss, sondern irgendwo im Text und ihn mir bis zum Schluss aufsparen kann.

Zum Schluss: Überarbeitung und der letzte Schliff

Mit dem Entwurf ist der Text natürlich noch nicht fertig. Überarbeite den Text in mehrere Durchgängen und arbeite dich von der Grob- zur Feinstruktur. Danach schaust du dir Sprache, Stil und Formalia an – und prüfst abschließend die Rechtschreibung und Zeichenseztung.

Fragen und Ideen für die Überarbeitung können sein:

  • Lies den Text laut vor – kling er rund?
  • Beziehen sich Anfang und Ende aufeinander?
  • Ist die Abfolge der Ereignisse chronologisch / logisch / intuitiv?
  • Sind die Übergänge flüssig?
  • Ist die (Erzähl-)Perspektive stringent eingehalten?
  • Klingt der Text nach dir / dem Erzähler bzw. die Aussagen nach deinen Figuren?
  • Sind die sprachlichen Bilder stimmig und verständlich?
  • Achte auf Wortwiederholung – sind sie bewusst gesetzt?
  • An welchen Stellen musst du Satzanfang oder Satzbau variieren?
  • Was kannst du streichen – und was gewinnt der Text dadurch?

Arbeitsprozesse verbessern, um Schreiben unter Zeitdruck vorzubeugen

Liegt die heiße Phase hinter dir und ist der Text abgegeben, solltest du deine Arbeitsweise unter die Lupe nehmen, um zukünftigen Zeitdruck vorzubeugen.

Die folgenden Aufgaben bedeuten zunächst mehr Arbeit und Zeit zum Ausprobieren, sparen dir am Ende aber viel Zeit:

  1. Entwickle eine Arbeitsroutine, die für dich funktioniert, und dich durch schwierige Schreibphasen bringt.
  2. Erstelle dir eine individuelle Checkliste, um deinen Entwurf routiniert zu überarbeiten.
  3. Wenn du noch keins hast, beginne ein Notizbuch zu führen, einen Ordner oder eine Sammlung für Ideen, Formulierungen und Sprachbilder. Schau immer dann bewusst hinein, wenn du Ideen brauchst und nicht weiter kommst. So entwickelt sich das Notizbuch zu einer verlässlichen Ressource, auf die du auch bei wenig Zeit vertrauen kannst.

Wie gehst du mit Zeitdruck um? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren!


Ist nicht der Zeitdruck, sondern der innere Druck dein Problem? Dann lies hier in Teil eins, wie du mit deinem eigenen Erwartungsdruck beim Schreiben umgehst.


Schreiben unter Druck – Wie du dich von Erfolgsdruck und eigenen Erwartungen befreist

Schreiben unter Druck – Wie du dich von Erfolgsdruck und eigenen Erwartungen befreist

Da ist diese Unruhe, wenn du schreibst. Wenn du im Text stecken bleibst und es im Gefühl hast: Das kann ich nicht. Das schaffe ich nicht. Der Text wird nicht so klingen, wie ich ihn mir ausgemalt habe. Das baut Druck beim Schreiben auf – dabei lässt es sich ohne viel leichter schreiben. Hier sind Ideen, wie du dich vom inneren Druck beim Schreiben befreist.

[separator type=“thin“] In Teil eins der Artikelserie Schreiben unter Druck zeige ich dir, wie du den Druck herausnimmst, der entsteht durch eigene Erwartungen, den inneren Kritiker, das Streben nach Perfektion und eigenen Zeitdruck. Im zweiten Artikel gibt es Strategien, um Texte unter Zeitdruck aufs Papier zu bringen, wenn ein Abgabetermin und eine Deadline anstehen. [separator type=“thin“]

Druck entsteht im Kopf: Erwartungen an den Text und an dich

Kennst du das? Du schreibst einen Text und stellst ihn dir bereits fertig vor: wie er sein soll, wie er wirken soll. Das übt ungemein Druck aus. Und entmutigt, wenn der Text aus dem Kopf auf dem Papier so gar nicht danach klingen will.

Denk nicht an Schritt zehn, wenn du den ersten noch nicht gegangen bist.

Verändere die Perspektive weg vom fertigen Text hin zum nächsten Schritt: überhaupt erst einmal etwas zu Papier zu bringen, einen Absatz zum Beispiel und dann den Entwurf. Der erste Entwurf ist nie perfekt – und soll es auch nicht sein. Er ist eine Basis für die weitere Überarbeitung. Mit jedem Durchgang näherst du dich deinem idealen Text immer weiter an.

Ein kleiner Trost: Deine Leser kennen die Kopfversion des Textes nicht und werden sie nie miteinander vergleichen können!

Freies Schreiben für mehr Klarheit und gegen den inneren KritikerFalls dich alle Versuche einschüchtern und du weder beginnen noch weiterschreiben kannst, bleibt dir in den meisten Fällen nur eine Wahl: trotzdem schreiben. Leicht und intuitiv wird es mit Freien Schreiben bzw. dem Free Writing.

Schreib am besten per Hand und ohne abzusetzen auf, was dir durch den Kopf geht. 10 Minuten lang.

Um deinen Unsicherheiten auf die Spur zu kommen, kannst du ein fokussiertes Free Writing schreiben, das unter einem Thema steht, zum Beispiel worum es im Text gehen soll, wie du dein Thema klarer herausarbeiten kannst, warum du dich gerade so schwer damit tust, wie die Handlung weitergehen soll. So entsteht eine grobe Skizze, wo du mit dem Text hin willst. Nutze sie als Ausgangspunkt.

Das Freie Schreiben ist außerdem eine tolle Übung gegen den inneren Kritiker. Über Free Writing gewöhnst du dir an, drauflos zuschreiben. Dabei schreibst du ohne zu korrigieren und bewerten. Wenn du beim Schreiben korrigierst, ist es, als würdest du dir selbst immer wieder ins Wort fallen.

Das mag niemand.

Es schießt deine Gedanken immer wieder aus der Bahn und du gerätst aus dem Schreibfluss. Korrigieren kannst du später immer noch. Schalte den Kritiker aus, der dir Worte nimmt, bevor du die Chance hast, sie auszusprechen und zu Ende zu denken.

Deine Handschrift und Notizen: Unvollendet und unperferktErlaube dir selbst, unvollendet und unperfekt zu schreiben. Nimm dir ein Beispiel an deiner Handschrift und deinem Notizbuch: Sie sind unregelmäßig, gefüllt mit Satzfragmenten, flüchtigen Notizen, vagen Gedanken. Und dennoch sind sie ein wahrer Schatz, wenn du nach Inspiration suchst.

Probiere aus, ob sich dein Druck verringert, wenn du den ersten Entwurf per Hand schreibst, statt am Computer, wo die Form und Schrift sehr an das fertige Buch erinnern.

Warum du nicht nach Perfektion streben kannstWoher weiß ein Autor, wann sein Text fertig ist? Oder der Künstler, wann kein Pinselstrich mehr fehlt? Er entscheidet irgendwann, dass sein Werk fertig ist – in dem Wissen, dass es nicht vollendet ist und mit dem Gefühl, dass es nur für den Moment fertig ist.

Jedes Werk ist unvollendet, denn an jedem Text und jedem Kunstwerk ließe sich immer wieder etwas verändern oder verbessern. Irgendwann kommt der Punkt, an dem du es so sein lässt, wie es ist. Die Kunst besteht darin, diesen Moment zu finden.

Ein Text ist nicht dann vollkommen, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann.
Antoine de Saint-Exupery.

Nicht gut genug? – Lass dich nicht einschüchternSchon öfter habe ich den Satz gehört: „Dieses Buch hätte ich gerne selbst geschrieben!” Ich kann den Gedanken nachfühlen, doch weißt du was? Das geht nicht. Du kannst nicht die Geschichten eines anderen erzählen, sondern immer nur deine und das auf deine Weise.

Lass dich von fremden Texten nicht einschüchtern. Kein Text klingt wie der andere. Jede*r Autor*in bringt andere Voraussetzungen, Erfahrungen, Prioritäten und Ziele mit. Vergleichen ist zwecklos.

Mir hat es geholfen, mich an all den anderen Texten zu erfreuen und zu denken: „Dein Weg ist nicht mein Weg.” Nur weil andere in meinem Alter schon ihre ersten Werke veröffentlicht haben, heißt das noch lange nicht, dass ich es auch muss oder genauso vorhabe.

Lass dir Zeit, wenn du Zeit brauchst

Es gibt schnelle Schreiber*innen und die, die sich Zeit nehmen. In einem Interview beschreibt Schriftstellerin Judith Hermann, dass sie das Schreiben als anstrengend empfindet:
Manchmal brauche ich wirklich sehr lange, bis ich die Kombination aus zum Beispiel fünf Wörtern gefunden habe, die mir die richtige scheint – sowohl für mich als auch für den Protagonisten der Geschichte.
Judith Hermann

So hat sich jeder über die Jahre seine Arbeitsweise angeeignet. Ich schreibe über mehrere Tage hinweg an einem Artikel für Federschrift. Natürlich schreibe ich nicht rund um die Uhr. Ich brauche die Abstände, die dazwischen liegen, um meine Gedanken und den Text zu sortieren. Für mich funktioniert es.

Wenn etwas für dich funktioniert und du es gerne auf diese Weise angehst, dann lass dir nicht einreden, dass es anders sein muss oder du etwas tun musst, um schneller voranzukommen. Für jeden von uns passt eine andere Arbeitsweise.

Mutmacher: Wie andere Autor*innen schreibenEs gibt unzählige Wege, um zum fertigen Text zu kommen. Leider bekommen wir selten einen Einblick in den Arbeitsprozess anderer Autor*innen, sondern lesen nur die fertigen Texte. Es ist falsch zu glauben, dass sie in einem Guss und ohne Zweifel entstanden sind.

Von manchen Autoren lassen sich Vorher-nachher-Versionen ihrer Texte finden, zum Beispiel in früheren Entwürfen, nachträglich überarbeitete Veröffentlichungen, in Arbeitsjournalen, Tagebüchern und Briefen. Vielleicht findest du solches Material von deinen Lieblingsautor*innen und Vorbildern.

Ist es nicht ermutigend, dass sie genauso zaudern und hadern und mitunter jahrelang an ihren Texten herumgewerkelt haben und ihre Erstlingswerke meist in der Schublade liegen geblieben sind? Mir nimmt das oft den Druck und motiviert mich, dran zu bleiben, weil es mir zeigt, dass es möglich ist, irgendwann die Texte zu vollenden, die den Weg zu ihren Lesern finden.

Nun interessiert mich: Wie gehst du mit innerem Druck beim Schreiben um?

[separator type=“thin“]Bei dir steht ein Abgabetermin an? In Teil zwei liest du, wie du trotz Termindruck Ruhe bewahrst und die Deadline einhältst.[separator type=“thin“]

Warum es manchmal besser ist, deine Ideen und Texte loszulassen

Warum es manchmal besser ist, deine Ideen und Texte loszulassen

Loslassen tut weh – doch loslassen befreit. Bei Gegenständen kann es manchmal ungemein schwerfallen sie wegzugeben. Sich von Menschen, Gewohnheiten oder Vorstellungen von uns zu trennen – da wird das Herz noch schwerer und der Kopf blockiert.

Nicht weniger leicht ist es mit den Texten, die du geschrieben hast. Da gibt es diese Idee, diesen Roman, den du unbedingt noch schreiben willst. Da gibt es diese angefangenen Texte, die sich noch lange nicht richtig und fertig anfühlen, die du irgendwann noch verbessern wolltest. Oder bei denen du so gar nicht weißt, was du mit ihnen tun sollst. Ideen und Fragmente spuken in deinem Kopf umher. Und sie tun vor allem eins: Sie binden Energie und halten nur auf. Zeit, sie loszulassen.

Warum es so schwer ist, Geschichten loslassen

Mit jeder Idee und Geschichte, die du loslässt, geht auch ein Teil von dir. Das macht das loslassen ja so schwer. Du hast etwas investiert und den Text aus einem guten Grund begonnen. Die Idee hat dich lange begleitet, doch jetzt ist sie es nicht mehr. Trotzdem glaubst du, es dieser Idee schuldig zu sein und sie umzusetzen zu müssen.

Wenn sich der eigene Text fremd anfühlt

Mir ging es nicht anders. Es gibt eine Kurzgeschichte, die ich im Abstand von vielen Jahren immer wieder überarbeitet habe. Einige Stellen sind besser geworden, aber letztendlich ist sie ein Mosaik geworden, das nicht mehr harmoniert. Weil ich über eine lange Zeit nichts Neues geschrieben habe, habe ich diese Geschichte noch zu manchen Schreibtreffen mitgenommen.

Sie ist nicht besser geworden, ich habe sie komplett umgeschrieben, sie wurde zerredet und löst inzwischen nichts mehr aus, wenn ich sie lese. Sie ist mir fremd geworden – das ist nicht mehr meine Geschichte. Genauso ging es mir mit so manchen Geschichten, an denen ich immer weiter geschrieben habe, bis ich gemerkt habe, dass es gar nicht mein Thema ist oder etwas anderes mit ihnen nicht stimmte.

Jeder Text ist eine Übung für die Schreibpraxis

Ich habe diese Geschichten gehen lassen und lasse sie nun in ihrer Word-Datei ruhen. Sie haben ihren Zweck erfüllt: Sie haben mich weiter zum Schreiben ermutigt und gezeigt, dass ich mich weiterentwickelt habe.

Manchmal habe ich noch etwas in neue Texte mitnehmen können, eine Figur oder eine neue Idee, die sich aus dem Text entwickelt hat. Dasselbe gibt für Formulierungen, Sätze oder Metaphern, die ich in früheren Texten verwendet hat. Ich habe sie hin und wieder noch in neue Texte eingebaut.

Sieh es weder als aufgeben oder abbrechen noch als sprunghaft, wenn du einen Text loslässt, sondern so: Jeder Text ist gut, weil er der nächste Schritt war, der dich hierhingeführt hat, wo du nun stehst. In jedem deiner Texte stecken all die Erfahrungen, die du durch die Texte, die du zuvor gelesen oder geschrieben hast, sammeln konntest.

Loslassen gibt Raum und Fokus für neue Texte

Solange du deinen alten Texten nachhängst, wirst du kaum etwas Neues schreiben. Solange du nicht nach neuen Themen, Ideen und Formulierungen suchst, wird nichts Neues entstehen. Sobald du alte Texte loslässt, eröffnet sich dir Raum für neue Ideen und Texte.

Wenn du beginnst, das Schreiben als Prozess anzusehen, ist es okay, normal und wichtig Texte für die Schublade oder den Papierkorb schreiben. Sie alle sind Teil deines Wegs.

Wenn du loslässt, hast du zwei Hände frei.
Aus China

Kennst du auch das Gefühl und trägst alte Texte mit dir herum?

Wie gehst du mit solchen Texten um?

Wege aus dem Schreibtief – So motivierst du dich zum Schreiben

Wege aus dem Schreibtief – So motivierst du dich zum Schreiben

Ein neuer Text oder ein neues Schreibprojekt sorgt von ganz alleine für Energie und die nötige Motivation. Auf langen Wegen gehören Durststrecken dazu – doch wenn dich erst der Elan, dann die Motivation und dann noch der Mut verlässt, ist es an der Zeit dich selbst zum Schreiben zu motivieren.

Kennst du dein Warum?

Wenn du dich nicht dazu aufraffen kannst, an deinem Schreibprojekt weiterzuarbeiten, solltest du zuerst einmal in dich gehen und dein Motiv – deinen Beweggrund – herausfinden. Nichts anderes verbirgt sich hinter der Motivation. Das Wichtigste ist dein Warum. Warum möchtest du den Text schreiben oder diese Geschichte erzählen? Wieso hast du ihn begonnen? Vielleicht ist dir auch nicht klar für wen oder warum du überhaupt schreibst. Also kläre diese Fragen als erstes für dich und schreib deine Gedanken auf.

Stell dir das Ergebnis vor

Denk an deinen fertigen Text – wie stolz und erleichtert du sein wirst, wenn er fertig ist. Stell ihn dir als fertiges Buch vor, als Beitrag einer Anthologie, abgedruckt in einer Zeitschrift – was auch immer du dir wünscht. Je genauer du dir vorstellst wie das Ergebnis aussehen und mit welchen Gefühlen du es verbinden wirst, desto leichter wird es dir fallen, für dieses Ziel zu arbeiten.
In meiner Vorstellung klingelt der Paketbote, um mir meine druckfrischen Exemplare zu überreichen. Ich bitte ihn, kurz zu warten, um das Paket zu öffnen und ihm das Buch zu zeigen. Als ich ihm davon erzähle, ist er so interessiert, dass ich ihm ein Buch schenke – und es direkt für ihn signiere.
Kein Ziel ist in Stein gemeißelt. Deine Meinung dazu kann und darf sich ändern. Schau immer mal, ob das Ziel noch passt. Ist es vielleicht nicht die Veröffentlichung, sondern die Reaktion deiner zukünftigen Leser, die dich zum Schreiben motiviert? Wenn du den Schreibprozess als solchen lieber magst, stellst du dir viel lieber vor, wie du fokussiert am Schreibtisch sitzt, an deinem Text schreibst und im Flow arbeitest – und mit jedem Text besser wirst.
Tipp: Sammle Bilder und motivierende Zitate, die dich an deine Ziele erinnern und du auf nur einem Blick weißt, warum du begonnen hast. Schau dafür gerne bei meinem Pinterest-Board für die Schreibmotivation vorbei.

Fühlst du dich wohl in deiner Schreibumgebung?

Schau dir als nächstes deinen Schreibort an. Sind der Schreibtisch, das Bett, das Sofa, der Küchentisch, der Boden, die Parkbank, das Café, die Bibliothek der richtige Ort für dich? Mit Stift oder an der Tastatur? Zu welcher Zeit schreibst du am liebsten? Hast du dir Zeitinseln für das Schreiben reserviert? Experimentiere mit Orten, Schreibgeräten und erlaube dir auch draußen an andere Orten zu schreiben oder unterwegs dein Notizbuch zu füllen.

Hast du ein Schreibritual?

Mit einem Ritual fällt das Anfangen und das Dranbleiben leichter. Erschaffe dir eins, mit dem du deine Schreibzeit beginnst: mit einer Tasse Kaffee oder Tee, Hintergrundmusik, mit einem Gedicht oder Zitat als Inspiration.
Wenn du immer wieder nach dem Ritual zu schreiben beginnst, wird beides in deinem Kopf fest miteinander verknüpft sein. Sodass auf dein Ritual automatisch das Schreiben folgt. Um neue Gewohnheiten zu etablieren, brauchst du ein auslösendes Ereignis. Ich habe mich daran gewöhnt, in mein Tagebuch zu schreiben, sobald ich abends ins Bett gehe. In mein Journal schreibe ich direkt nach dem Aufwachen. Eine neue Gewohnheit einzurichten, ist viel leichter als eine bestehende zu ändern.
Tipp: Oft lese ich, dass andere Schreiber sich gerne eine Kerze zum Schreiben anzünden. Eine schöne Kerze, die du dir nur für das Schreiben gekauft hast und die nur während des Schreibens brennt, ist ein motivierendes Bild: So lange sie brennt, schreibst du. Und mit dem schwindenden Wachs hast du sogar eine Fortschrittsanzeige.

Setze dir kleine Ziele  und eine Frist

Überlege dir, welche täglichen Schritte du unternehmen musst und wie viele Wörter du schreiben musst, um deinen Text zu schreiben. Setze die Ziele so klein an, dass du sie problemlos einhalten kannst: 500 Wörter pro Tag, ein Absatz pro Tag, jeden Tag eine, zwei oder drei Seiten…
Frage dich immer was dich deinem Ziel näher bringt: zu schreiben oder deine liebste Ersatzhandlung (wie Serien schauen, den Schreibtisch aufräumen, durchs News-Feed scrollen etc.)?
Setze dir eine Frist für dein Schreibprojekt, denn sie hat außerdem noch einen Nebeneffekt:
„Wenn wir die Mitte einer festgelegten Zeitspanne erreichen, lassen wir uns zum Teil hängen, zum Teil schrecken wir auf. Ein innerer Alarm erinnert und daran, dass wir die Hälfte der Zeit schon haben verstreichen lassen. Das führt zu einer gesunden Dosis Stress (…), die unsere Motivation aktiviert und dazu führt, dass wir unsere Strategie überdenken.“, schreibt Daniel Pink in When – Der richtige Zeitpunkt.
Das kommt dir sicherlich genauso bekannt vor wie mir – also Termin festlegen und darauf zuarbeiten. 

Hör mitten im Satz auf

Ernest Hemingway soll mitten im Satz aufgehört haben, um dort am nächsten Tag weiterzuschreiben. Dahinter steckt der Zeigarnik-Effekt: Unvollendete Aufgaben beschäftigen uns länger als abgeschlossene. Also grübeln wir nach dem Schreiben noch eine Weile darüber nach und wollen am nächsten Tag direkt weiterschreiben.

Unterbrich die Kette nicht

Mit der Kette ist gemeint, dass du am besten jeden Tag schreiben solltest und dir für jeden dieser Tage ein X im Kalender oder in einer Liste einträgst. Tag für Tag kommen mehr X dazu und es entsteht eine Kette. Das Ziel ist es, die Kette nicht abreißen zu lassen und keinen einzelnen Tag auszulassen. Die Methode geht auf den Comedian Jerry Seinfeld zurück, der jeden Tag Standup geübt hat, um besser zu werden.

Steckt noch ein anderes Problem dahinter?

Hinter einem Schreibproblem oder fehlender Motivation liegen oft andere Gründe. Angefangen von schlechter Erfahrung mit dem Schreiben, früherem Feedback, das beim Schreiben hemmt, einer Figur, die dich an jemanden oder eine Situation erinnert.
Wir alle kennen diese Glaubenssätze, die uns vom Schreiben abhalten und zweifeln lassen (z. B. das wird nie was, ich schreibe zu langsam, zu langweilig, mir fällt nichts ein, wer will das lesen…). Das Gute ist: Sie sind nicht wahr. Sie sind wahr, weil du daran glaubst. Deshalb sammle Erfolge und Gegenbeweise, die dich in solchen Momenten aufbauen.
Was dir außerdem helfen kann, ist ein Arbeitsjournal, das du begleitend zu deinem Schreibprojekt führst. Darin denkst du auf dem Papier über dein Projekt nach, z. B. über inhaltliche Schwächen, handwerkliche Fragen, deinen Schreibprozess.
Im Zweifel gilt: Mehr schreiben und weniger darüber nachdenken. Und wenn an manchen Tagen gar nichts davon hilft, sieh es gelassen und beginne am nächsten Tag von vorne.

Wie gehst du mit einem Motivationsloch um?

Das war 2018 – Ein Rückblick auf das erste Jahr von Federschrift

Das war 2018 – Ein Rückblick auf das erste Jahr von Federschrift

2018 ist das Jahr, in dem ich viel Neues begonnen habe und sehr vieles zum ersten Mal getan habe. Was mir vorher unglaubliche Angst gemacht hat, war genau der Schlüssel, um daran zu wachsen. Obwohl ich mein Leben lang Neues gelernt und getan habe, habe ich erst in diesem Jahr begonnen, Veränderung als das anzusehen, was sie sind: positiv und notwendig, wenn wir Neues wagen wollen. Und so habe ich mich langsam, aber bestimmt an das Projekt Federschrift gewagt.

Federschrift in Themen und Zahlen

Obwohl ich die Domain für Federschrift bereits 2015 (!) registriert habe, hat es bis zum März 2018 gedauert bis dort die ersten Artikel zu lesen waren. Die ersten Entwürfe sind 2016 entstanden, doch ich habe lange mit meinem Thema und dem Konzept gehadert.

Dass ich den ersten Artikel überhaupt online gestellt habe, war ein riesengroßer Schritt für mich. Und die Erkenntnis: Wie so oft braucht es nur den ersten Schritt und ich bin froh, ihn gegangen zu sein. Denn daraus haben sich wie von alleine viele weitere Schritte ergeben.

Inzwischen…

  • gibt es auf Federschrift 17 Artikel zu lesen,
  • habe ich sieben Inspirationsletter mit exklusiven Schreibübungen verschickt,
  • hat Federschrift bereits ein Redesign hinter sich,
  • haben mich Mails und Nachrichten mit Feedback von lieben Leserinnen erreicht, die mir zeigen, dass ich auf dem richtigen Weg bin – Danke dafür!

Die beliebtesten Artikel aus diesem Jahr spiegeln genau die Themen wider, die mich durch das Jahr begleitet haben: 

  1. Schreibübung fürs Reisen – Die literarische Postkarte
  2. Schreiben in einer lauten Welt – Die heimliche Stärke introvertierter Menschen
  3. Morgenseiten schreiben – Gegen Blockaden und für mehr Kreativität im Alltag

Schreiben auf Reisen

Aus jedem Land, in das ich reise und aus jeder Stadt, die ich besuche, bringe ich mir Postkarten mit. Ich sammle sie als Erinnerungsstücke, doch ihre Rückseite lasse ich immer leer. In diesem Jahr war ich in Prag und Neapel. Beide Städte habe ich durch Franz Kafka und Elena Ferrante besser kennengelernt. Ich habe mir unterwegs und abends Notizen gemacht von Orten und Beobachtungen und einfach geübt, Geschichten im Alltag wahrzunehmen. Vielleicht spinne ich die Geschichten weiter, vielleicht auch nicht. Das schöne ist, dass ich nun noch lebendigere Erinnerungen als Bilder an die Reisen habe.

Collage aus Bildern von Neapel und der Amalfiküste

Schreiben als Denkwerkzeug

Ein wichtiger Begleiter war und ist mein Journal, in das ich mal morgens, mal abends schreibe. Es hat mich nach langen Pausen wieder an das Schreiben herangeführt und auch dabei geholfen, mit Federschrift zu starten.

Es hilft mir bei Entscheidungen, mich auf Gespräche vorzubereiten und mir meiner Gedanken klarer zu werden. Ich dokumentiere damit mein Denken, mein Leben und meine Entwicklung als leiser Mensch – ohne es hätte ich bei diesem Rückblick so manches vergessen.

Dinge, die ich zum ersten Mal getan habe: Workshops

Abseits von Federschrift habe ich meine erste Redaktionsschulung zum Thema Schreiben fürs Webgehalten. Ich habe mich außerdem getraut für meine Kolleg*innen in der Agentur Blackout Poetry Mini-Workshops zu geben. Um sie anzukündigen, habe ich ein Video-Tutorial gedreht.

Das Schönste daran war, dass ich Menschen dafür begeistern konnte, sich mit Worten auszuprobieren. Die meisten waren nach kurzer Zeit sehr vertieft in ihren Text und so überrascht, dass es „funktioniert“ und ein neuer Text entsteht, indem sie andere Wörter schwärzen. Es sind wunderbare Texte dabei entstanden, von Liebesgedichten bis Lebensweisheiten und kleinen Blitzlichtern. 

early morning

you and me

so simply

we found ourselves

in a silly mood

I love

how we live.

Collage aus Blackout Poetry Texten

Literatur und Lesungen

Groß war meine Vorfreude auf den neuen Roman von Haruki Murakami, der bereits 2017 angekündigt wurde. Im April war er dann da, die Die Ermordung des Commendatore, in gewohnt schönem Folienumschlag, der neben den anderen Murakami-Büchern ein schickes Bild in meinem Regal abgibt. Jeden Abend hat er mich in das geheimnisvolle Atelier am Berg entführt. Schon wenige Monate später kam die Fortsetzung, die leider nicht das fortsetzen konnte, was sie begonnen hatte.

Dann gab es Autor*innen, die ich ebenfalls schon lange lese und die mich jedes Mal erneut beeindrucken. Ich besuchte die Lesungen von Peter Stamm zu seinem Roman Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt.

Ich war außerdem bei der Lesung Saskia Hennig von Lange, die Hier beginnt der Wald vorstellte. Ich bewundere ihre drängende und rhythmische Sprache und mag es sehr, ihr beim Lesen zuzusehen, wie sie ihre Hand hebt und senkt, als würde sie ihre eigene Stimme dirigieren.

Sprachlich, aber leider nicht inhaltlich, beeindruckt hat mich Verena Carls Roman Die Lichter unter uns. Rundum gelungen war Eine Liebe, in Gedanken von Kristine Bilkau. 

Collage aus Bilder der Buchmesse, einem Lesungssaal und Büchern

Wie in den letzten Jahren auch habe ich wieder mehr Sach- und Fachbücher, Ratgeber und Blogartikel gelesen anstatt Literatur. Dennoch habe ich mich mit Literatur und Buchmenschen umgeben: Wiederholungstäterin war ich auf dem LitCamp Heidelberg und der Frankfurter Buchmessemit Gastland Georgien. Wie in keinem Jahr zuvor habe mich durch offene Bücherschränke, Antiquariate und Bücherflohmärkte gestöbert – was nicht zuletzt daran lag, genügend Material für Blackout Poems zu sammeln. 

Was zu kurz kam: Das eigene Schreiben

Wie du dir vorstellen kannst, war bei all den Themen nicht viel Platz für meine eigenen Geschichten. Ich habe ein paar Wochen lang einen Kurzgeschichten-Kurs besucht, gelegentlich Miniaturen geschrieben, ein paar Fingerübungen gemacht. Notizen und Ideen für Kurzgeschichten habe ich viele aufgeschrieben, sie liegen alle in meiner Datei zu „zukünftigen Projekten“ ab.

Stattdessen haben mich meine tägliche Energie und Schreibroutinen beschäftigt. Einen Schreibratgeber, den ich wiederentdeckt und angefangen habe von vorne bis hinten durchzuarbeiten, ist Garantiert schreiben lernen von Gabriele Rico. Auch wenn der Titel nicht ideal gewählt ist, sind die Inhalte und das, was beim Schreiben zu Clustern passiert, erstaunlich und hilfreich für mich gewesen. 

Ausblick und Ziele – Woran ich 2019 arbeiten werde

Für 2019 heißt es: Den Weg weitergehen. 

  1. In der ersten Jahreshälfte werde ich eine Ausbildung im Bereich Schreiberatung und Schreibtraining machenum zertifizierte Schreibberaterin zu werden.
  2. Ich arbeite an einem Online-Kurs, den ich auf Federschrift anbieten möchte.
  3. Es soll wieder mehr Geschichten in meinem Leben geben: Ich will Kurzgeschichten und längere Texte schreiben.
  4. Dafür will ich mich einer Schreibgruppe anschließen oder selbst eine gründen, da ich bisher noch nicht das passende Angebot für mich gefunden habe.

Ich freue mich über alle Leser*innen, die mir bis hierhin gefolgt ist, und auch im neuen Jahr weiter dabei sein werden. Es war ein intensives und wechselhaftes Jahr, mit dem ich rückblickend rundum zufrieden bin. Auf diese Anfänge baue ich gerne auf – und auch du darfst dich freuen auf alles, was auf Federschrift noch kommen wird!

Was wünscht du dir für 2019? Gibt es Schreibziele, die du erreichen möchtest? Schreib mir gerne davon in den Kommentaren!

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