Das war 2018 – Ein Rückblick auf das erste Jahr von Federschrift

Das war 2018 – Ein Rückblick auf das erste Jahr von Federschrift

2018 ist das Jahr, in dem ich viel Neues begonnen habe und sehr vieles zum ersten Mal getan habe. Was mir vorher unglaubliche Angst gemacht hat, war genau der Schlüssel, um daran zu wachsen. Obwohl ich mein Leben lang Neues gelernt und getan habe, habe ich erst in diesem Jahr begonnen, Veränderung als das anzusehen, was sie sind: positiv und notwendig, wenn wir Neues wagen wollen. Und so habe ich mich langsam, aber bestimmt an das Projekt Federschrift gewagt.

Federschrift in Themen und Zahlen

Obwohl ich die Domain für Federschrift bereits 2015 (!) registriert habe, hat es bis zum März 2018 gedauert bis dort die ersten Artikel zu lesen waren. Die ersten Entwürfe sind 2016 entstanden, doch ich habe lange mit meinem Thema und dem Konzept gehadert.

Dass ich den ersten Artikel überhaupt online gestellt habe, war ein riesengroßer Schritt für mich. Und die Erkenntnis: Wie so oft braucht es nur den ersten Schritt und ich bin froh, ihn gegangen zu sein. Denn daraus haben sich wie von alleine viele weitere Schritte ergeben.

Inzwischen…

  • gibt es auf Federschrift 17 Artikel zu lesen,
  • habe ich sieben Inspirationsletter mit exklusiven Schreibübungen verschickt,
  • hat Federschrift bereits ein Redesign hinter sich,
  • haben mich Mails und Nachrichten mit Feedback von lieben Leserinnen erreicht, die mir zeigen, dass ich auf dem richtigen Weg bin – Danke dafür!

Die beliebtesten Artikel aus diesem Jahr spiegeln genau die Themen wider, die mich durch das Jahr begleitet haben: 

  1. Schreibübung fürs Reisen – Die literarische Postkarte
  2. Schreiben in einer lauten Welt – Die heimliche Stärke introvertierter Menschen
  3. Morgenseiten schreiben – Gegen Blockaden und für mehr Kreativität im Alltag

Schreiben auf Reisen

Aus jedem Land, in das ich reise und aus jeder Stadt, die ich besuche, bringe ich mir Postkarten mit. Ich sammle sie als Erinnerungsstücke, doch ihre Rückseite lasse ich immer leer. In diesem Jahr war ich in Prag und Neapel. Beide Städte habe ich durch Franz Kafka und Elena Ferrante besser kennengelernt. Ich habe mir unterwegs und abends Notizen gemacht von Orten und Beobachtungen und einfach geübt, Geschichten im Alltag wahrzunehmen. Vielleicht spinne ich die Geschichten weiter, vielleicht auch nicht. Das schöne ist, dass ich nun noch lebendigere Erinnerungen als Bilder an die Reisen habe.

Collage aus Bildern von Neapel und der Amalfiküste

Schreiben als Denkwerkzeug

Ein wichtiger Begleiter war und ist mein Journal, in das ich mal morgens, mal abends schreibe. Es hat mich nach langen Pausen wieder an das Schreiben herangeführt und auch dabei geholfen, mit Federschrift zu starten.

Es hilft mir bei Entscheidungen, mich auf Gespräche vorzubereiten und mir meiner Gedanken klarer zu werden. Ich dokumentiere damit mein Denken, mein Leben und meine Entwicklung als leiser Mensch – ohne es hätte ich bei diesem Rückblick so manches vergessen.

Dinge, die ich zum ersten Mal getan habe: Workshops

Abseits von Federschrift habe ich meine erste Redaktionsschulung zum Thema Schreiben fürs Webgehalten. Ich habe mich außerdem getraut für meine Kolleg*innen in der Agentur Blackout Poetry Mini-Workshops zu geben. Um sie anzukündigen, habe ich ein Video-Tutorial gedreht.

Das Schönste daran war, dass ich Menschen dafür begeistern konnte, sich mit Worten auszuprobieren. Die meisten waren nach kurzer Zeit sehr vertieft in ihren Text und so überrascht, dass es „funktioniert“ und ein neuer Text entsteht, indem sie andere Wörter schwärzen. Es sind wunderbare Texte dabei entstanden, von Liebesgedichten bis Lebensweisheiten und kleinen Blitzlichtern. 

early morning

you and me

so simply

we found ourselves

in a silly mood

I love

how we live.

Collage aus Blackout Poetry Texten

Literatur und Lesungen

Groß war meine Vorfreude auf den neuen Roman von Haruki Murakami, der bereits 2017 angekündigt wurde. Im April war er dann da, die Die Ermordung des Commendatore, in gewohnt schönem Folienumschlag, der neben den anderen Murakami-Büchern ein schickes Bild in meinem Regal abgibt. Jeden Abend hat er mich in das geheimnisvolle Atelier am Berg entführt. Schon wenige Monate später kam die Fortsetzung, die leider nicht das fortsetzen konnte, was sie begonnen hatte.

Dann gab es Autor*innen, die ich ebenfalls schon lange lese und die mich jedes Mal erneut beeindrucken. Ich besuchte die Lesungen von Peter Stamm zu seinem Roman Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt.

Ich war außerdem bei der Lesung Saskia Hennig von Lange, die Hier beginnt der Wald vorstellte. Ich bewundere ihre drängende und rhythmische Sprache und mag es sehr, ihr beim Lesen zuzusehen, wie sie ihre Hand hebt und senkt, als würde sie ihre eigene Stimme dirigieren.

Sprachlich, aber leider nicht inhaltlich, beeindruckt hat mich Verena Carls Roman Die Lichter unter uns. Rundum gelungen war Eine Liebe, in Gedanken von Kristine Bilkau. 

Collage aus Bilder der Buchmesse, einem Lesungssaal und Büchern

Wie in den letzten Jahren auch habe ich wieder mehr Sach- und Fachbücher, Ratgeber und Blogartikel gelesen anstatt Literatur. Dennoch habe ich mich mit Literatur und Buchmenschen umgeben: Wiederholungstäterin war ich auf dem LitCamp Heidelberg und der Frankfurter Buchmessemit Gastland Georgien. Wie in keinem Jahr zuvor habe mich durch offene Bücherschränke, Antiquariate und Bücherflohmärkte gestöbert – was nicht zuletzt daran lag, genügend Material für Blackout Poems zu sammeln. 

Was zu kurz kam: Das eigene Schreiben

Wie du dir vorstellen kannst, war bei all den Themen nicht viel Platz für meine eigenen Geschichten. Ich habe ein paar Wochen lang einen Kurzgeschichten-Kurs besucht, gelegentlich Miniaturen geschrieben, ein paar Fingerübungen gemacht. Notizen und Ideen für Kurzgeschichten habe ich viele aufgeschrieben, sie liegen alle in meiner Datei zu „zukünftigen Projekten“ ab.

Stattdessen haben mich meine tägliche Energie und Schreibroutinen beschäftigt. Einen Schreibratgeber, den ich wiederentdeckt und angefangen habe von vorne bis hinten durchzuarbeiten, ist Garantiert schreiben lernen von Gabriele Rico. Auch wenn der Titel nicht ideal gewählt ist, sind die Inhalte und das, was beim Schreiben zu Clustern passiert, erstaunlich und hilfreich für mich gewesen. 

Ausblick und Ziele – Woran ich 2019 arbeiten werde

Für 2019 heißt es: Den Weg weitergehen. 

  1. In der ersten Jahreshälfte werde ich eine Ausbildung im Bereich Schreiberatung und Schreibtraining machenum zertifizierte Schreibberaterin zu werden.
  2. Ich arbeite an einem Online-Kurs, den ich auf Federschrift anbieten möchte.
  3. Es soll wieder mehr Geschichten in meinem Leben geben: Ich will Kurzgeschichten und längere Texte schreiben.
  4. Dafür will ich mich einer Schreibgruppe anschließen oder selbst eine gründen, da ich bisher noch nicht das passende Angebot für mich gefunden habe.

Ich freue mich über alle Leser*innen, die mir bis hierhin gefolgt ist, und auch im neuen Jahr weiter dabei sein werden. Es war ein intensives und wechselhaftes Jahr, mit dem ich rückblickend rundum zufrieden bin. Auf diese Anfänge baue ich gerne auf – und auch du darfst dich freuen auf alles, was auf Federschrift noch kommen wird!

Was wünscht du dir für 2019? Gibt es Schreibziele, die du erreichen möchtest? Schreib mir gerne davon in den Kommentaren!

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Die beste Schreibzeit finden – mehr Produktivität im Rhythmus mit der inneren Uhr

Die beste Schreibzeit finden – mehr Produktivität im Rhythmus mit der inneren Uhr

Es gibt die einen Autor*innen, die sich noch vor dem Morgengrauen aus dem Bett schleichen und an ihren Schreibtisch zurückziehen, während die Welt noch im Schlaf liegt. Und es gibt die anderen, die erst in den späten Abendstunden beginnen. Oft bringen sie ihre Schreibzeit irgendwo zwischen Arbeit und Alltag unter. Doch anstatt die Zeit zufällig zu wählen, sollte das Schreiben zum Rhythmus der inneren Uhr passen.

Energie und Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf

Daniel H. Pink sucht in seinem Buch When nach dem richtigen Zeitpunkt: für Anfänge, Pausen und Enden. Was er dabei herausfindet, lässt sich auf verschiedene Tätigkeiten übertragen und damit auch der beste Zeitpunkt fürs Schreiben bestimmen.

Im Laufe eines Tages schwankt unsere Stimmung und Leistungsfähigkeit. Studien zeigen, dass diese Schwankungen immer dem gleichen Muster folgen und sich Tag für Tag wiederholen. Für die meisten Menschen gilt: Auf den Höhepunkt am Vormittag, an dem die Konzentration am höchsten ist, folgt der Tiefpunkt und darauf eine Erholungsphase.

Eigenschaften von Eulen und Lerchen

Welchem Muster der Tagesverlauf folgt, hängt davon ab, ob wir ein Morgenmensch, Nachtmensch oder eine Mischung aus beidem sind. Oder, um es mit den Fachbegriffen aus der Chronobiologie zu sagen: ob wir Lerche, Eule oder Normvogel sind.

Wer zum Chronotyp der Lerche gehört, ist ein Frühaufsteher. Ihr Tagesablauf folgt dem Muster: Höhepunkt – Tiefpunkt – Erholung. „Bei den meisten von uns erreicht die Fähigkeit, klug und analytisch zu denken am späten Vormittag oder um Mittag herum ihren Höhepunkt“, schreibt Daniel H. Pink. 

Eulen sind Nachtmenschen und kommen morgens nur langsam in die Gänge. Ihre Leistungskurve verläuft genau umgekehrt: Erholung – Tiefpunkt – Höhepunkt. Die meiste Energie und Konzentration haben sie in den Abendstunden.

Welcher Chronotyp bist du? Mit diesem Test findest du heraus, ob eine Lerche oder Eule in dir schlummert.

Welche Aufgaben zu welcher Tageszeit?

Wenn du weißt, zu welchem Chronotyp du gehörst, solltest du deine Aufgaben im Rhythmus deiner inneren Uhr erledigen. Daniel H. Pink schreibt von Synchronizität, also das “Chronotyp, die Aufgabe und das Ziel zusammenpassen” sollten.

Studien haben gezeigt, dass analytische Aufgaben am besten in Hochleistungsphasen gelöst werden können, während es sich mit kreativen Aufgaben genau umgekehrt verhält.

Dahinter steckt das Inspiration-Paradox. Es bedeutet, dass „Innovation und Kreativität dann am größten sind, wenn wir nicht auf unserer Höhe sind, zumindest, was unseren Tagesrhythmus angeht“, so zitiert Daniel H. Pink eine Arbeit von Hasher, Zacks und May.

Zusammengefasst heißt es: Für Morgenmenschen liegt die optimale Zeit zum Schreiben in den Abendstunden und für die Nachtmenschen am Morgen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass du dich deinem Schreibprojekt nur einmal am Tag widmen kannst, denn rund um das Schreiben gibt es jede Menge analytische Aufgaben, wie zum Beispiel:

  • Texte überarbeiten
  • Plot und Handlung entwickeln
  • Schreibplan aufstellen
  • Outline und Struktur schreiben
  • Recherche
  • Fremde Texte analysieren

Rituale und Tagesabläufe von Künstlern

Wenn du dich fragst, wann und wie andere Autor*innen arbeiten und schreiben, dann gibt Musenküsse erstaunliche Einblicke. Mason Currey hat in zwei kleinen, feinen Büchern die Rituale und Arbeitsroutinen berühmter Künstler gesammelt. Hier lässt sich herauslesen, wer zu den Lerchen und wer zu den Eulen gehört. Doch entscheidender ist: Es ist nicht die Muse und das Warten auf Inspiration, das die Künstler zu Künstlern macht, sondern ihre Routine und Beständigkeit.

Mit dem Schreibtagebuch die beste Schreibzeit finden

Um deine Schreibroutine zu überprüfen und herauszufinden, wann dir das Schreiben leicht fällt, solltest du deine Schreibzeiten in einem Schreibtagebuch dokumentieren. Das kann ein Eintrag im Kalender oder Notizbuch sein oder eine Tabelle in einer digitalen Datei. Hier solltest du Folgendes notieren:

  • Datum
  • Zeit: Beginn und Ende deiner Schreibeinheit
  • Anzahl der Wörter
  • Ort
  • An welchem Schreibprojekt du geschrieben hast
  • Notizen: Was lief gut und was nicht, wie hast du dich gefühlt, woran hingst du fest und warum, was hat dich abgelenkt?

Teste verschiedene Zeiten und werte deine Einträge aus und schon kommst du deiner perfekten Tageszeit zum Schreiben näher.

Quellen und weiterführende Literatur

Currey, Mason (2014): Musenküsse. Kein & Aber: Zürich.

Currey, Mason; Frank, Arno (2015): Mehr Musenküsse. Kein & Aber: Zürich.

Pink, Daniel H. (2018): When: Der richtige Zeitpunkt. Ecowin: Salzburg.

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Warum Vorbilder in der Literatur auch deine Mentoren sind – Lerne von ihnen mit dem Ideenstammbaum

Warum Vorbilder in der Literatur auch deine Mentoren sind – Lerne von ihnen mit dem Ideenstammbaum

Wir alle haben Vorbilder, zu denen wir aufschauen und die wir bewundern. Manchmal geht es auch weiter: Wir wollen sein wie sie. Wir wollen können, was sie können. Ganz besonders, wenn es sich um Vorbilder in der Literatur und Kunst handelt. Wie du in die Lehre deiner Meister gehen und in ihnen geistige Mitstreiter findest, erfährst du mit dem Ideenstammbaum – einer Methode, die der Künstler Austin Kleon in seinem Buch „Steal Like An Artist“ vorstellt.

Was es bedeutet Vorbilder in der Literatur und Kunst zu haben

Ein Vorbild zu haben, ist Trost und eine Bürde zugleich. Es schüchtert ein, weil wir uns an denjenigen messen, die uns meilenweit voraus sind, jahrelange Erfahrung und andere Voraussetzungen hatten. Auf der anderen Seite motiviert und inspiriert uns das Vorbild. Es tröstet uns sogar, weil sie in der Regel selbst Vorbilder hatten, denen sie nacheiferten. Sie alle haben irgendwann begonnen. Also, beginne auch du mit deinem Vorbild.

Klau von deinen Vorbildern – aber tu es wie ein Künstler

Austin Kleon ist Künstler und stiehlt, allerdings tut er es wie ein Künstler. In seinem Buch Alles nur geklaut“ (Originaltitel: Steal like an artist) lädt er dazu ein, offen zu sein, nach guten Ideen Ausschau zu halten, bewusst auszuwählen, womit du dich umgibst, Ideen und Methoden zu sammeln und etwas eigenes daraus machen. Wie ein wahrer Künstler stiehlt, hat er sehr unterhaltsam in seinem TED-Talk auf der TEDxKC vorgetragen.
„Ein guter Künstler weiß, dass nichts aus dem Nichts kommt. Alles Kreative folgt dem, was vorher war.“
– Austin Kleon

Erschaffe deinen Ideenstammbaum

Welche Ideen sind es Wert geklaut zu werden? Na, die deiner Vorbilder. Nimm dir dein Vorbild und beschäftige dich mit ihm. Lies seine Werke, betrachte seine Gemälde, hör seine Musik. Suche nach Texten und Interviews von ihm und über ihn. Besonders spannend sind Tagebücher oder Briefe, in denen sich der Künstler über seinen Schaffensprozess äußert oder erwähnt, welche Menschen ihn geprägt haben.
Recherchiere drei Vorbilder deines Vorbildes und gehe jeweils genauso vor: Betrachte und lies ihre Werke, ihre Themen und ihrer Methoden. Suche dann nach deren Vorbilder… So schaffst du einen Ideenstammbaum, wie Austin Kleon ihn nennt. Stelle dich selbst in die Tradition deiner Vorbilder. Begreife sie als deine Mentoren, die dir ihren Lehrplan in ihren Werken mitgegeben und an denen du dich abarbeiten kannst.

Ideen, die zwischen Buchseiten liegen

Dein eigener Stammbaum bringt dir unglaublich viele Ideen ein und füllt dein Notizbuch. Es geht nicht ums Abschreiben oder Plagiieren, sondern darum, sich mit Inhalten, Handwerk und Denkweisen zu beschäftigen, Anregungen zu finden, Ideen und Gedanken zu kombinieren… und noch mehr, denn „wenn du dich als Teil einer kreativen Reihe von Menschen siehst, fühlst du dich weniger allein, wenn du anfängst, eigene Sachen zu machen.“, schreibt Kleon.

Alte Bücher lehnen in einem Bücherregal schräg übereinander 

So habe ich meine Vorbilder entdeckt

Eine meiner liebsten Autorinnen ist Judith Hermann. Als ich Literaturwissenschaft studiert habe, habe ich mich mit ihren Werken beschäftigt und meine Abschlussarbeit über Literarische Vorbilder geschrieben. Die große Frage lautete, welchen Einfluss Raymond Carver auf die deutsche Kurzgeschichte hatte. Das Feuilleton hat Judith Hermann zugeschrieben, in seiner Tradition zu schreiben, später hat sie seinen Einfluss bestätigt, allerdings hat sie ihn erst nach ihrem Debüt gelesen.
Bei der Suche nach den Einflüssen von Raymond Carver bin ich auf Anton Tschechow und Ernest Hemingway gestoßen. Über diese gelange ich wiederum zu Gustav Flaubert, Victor Hugo, Dante und von dort führt der Weg über Philosophen des antiken Griechenlands hin zu Ovid.

Auf der Suche nach weiteren Ideen-Vorfahren

Die Suche geht auch rückwärts: Wer stellt sich noch in die Tradition, in das Erbe einer der Vorfahren weiter oben im Stammbaum? Welcher Schriftsteller sagt noch über sich aus, diesen oder jeden Einfluss zu haben? Dann schau dir ihn an. So gelange ich über Ernest Hemingway zu Peter Stamm.
Über Querverbindungen lassen sich ebenso künstlerische Vorfahren finden. Haruki Murakami ist ein weiterer meiner liebsten Autoren und interessanterweise hat er die Kurzgeschichten von Raymond Carver ins Japanische übersetzt. Schaue ich nach Murakamis Einflüssen, komme ich an John Irving und Fjodor Dostojevski nicht vorbei.
„[in der] Literaturgeschichte [führen] bekanntlich alle Wege über Carver, Cheever, Hemingway und Kafka zurück nach Babel und Tschechow.“
– Michael Naumann, Rede zur Verleihung des Kleis-Preises 2001 an Judith Hermann.

Die Einflüsse deiner Vorbilder finden

Eine Möglichkeit, die Einflüsse deiner Vorbilder herauszufinden, ist über Goodreads, dem virtuellen Bücherregal. Auf den Autorenseiten gibt es den Punkt „Influences“, unter dem andere Autoren angegeben und verlinkt werden können. Diese Angaben sind nicht allerdings nicht überprüfbar und nur bei den Autoren vollständig gepflegt, die im englischsprachigen Raum erfolgreich sind.
Eine weitere Quelle sind Artikel im Feuilleton. In Rezensionen werden die Werke der Autor*innen gerne in eine Erzähltradition eingeordnet. Dies basiert in der Regeln auf der Analyse von Stil und Motiv. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, wie ich in meiner Abschlussarbeit feststellen musste: Manche Zuschreibungen sind konstruiert.
Am zuverlässigsten sind Selbstauskünfte der Autor*innen in Interviews, Vorworten anderer Bücher oder ihren Autorenwebsites – die Frage nach den Vorbildern und Einflüssen ist eine beliebte Frage in Interviews.

In die Lehre der Meister gehen

Hast du deine Vorbilder ausfindig gemacht, male dir den Stammbaum auf. Platziere dich ganz unten auf einem Blatt Papier und trage über dir deine Vorbilder und deren Vorbilder ein. Dieser Baum gibt dir nicht nur eine Leseliste an die Hand, sondern auch einen Lehrplan, den du nach folgenden Leitfragen gestalten kannst:

  • Was hat dein Vorbild alles geschrieben? Gibt es neben Romanen vielleicht Gedichte, Kurzgeschichten, Briefe oder Fragmente?
  • Wie lässt sich der Schreibstil beschreiben, gibt es einen typischen „Sound“?
  • Warum gefällt es dir? Welche Werke empfindest du als schwächer und warum?
  • Wie haben sich Stil und Thema über die Jahre entwickelt?
  • Gibt es ein Lebensthema oder Motiv, das sich immer wiederholt?
  • Wie beschreibt dein Vorbild seinen Arbeitsprozess?
  • Gibt es Ähnlichkeiten zu den Werken deiner anderen Vorbildern? Lässt sich ein Einfluss erkennen?
  • Wie kannst du dich noch von den Texten inspirieren lassen?
Es geht nicht darum, abzuschreiben und wie jemand anderes zu schreiben – das ginge auch gar nicht, sondern zu schauen, was du von deinem Vorbild lernen kannst. Und wenn es ein breiteres Wissen über die Literaturlandschaft ist und das Verständnis, wo du und dein Vorbild herkommen und welche künstlerische DNA euch eint… dann hast du viel gewonnen, und vor allem geistige Mitstreiter, die dich auf deinem Weg des Schreibens unterstützen.
Quellen und weiterführende Literatur

Kleon, Austin (2013): Alles nur geklaut. 10 Wege zum kreativen Durchbruch. München: mosaik.

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Wortreich schreiben – 7 Übungen, die deinen Wortschatz erweitern

Wortreich schreiben – 7 Übungen, die deinen Wortschatz erweitern

Wir legen Wörter auf die Goldwaage, wenn wir sie mit Bedacht wählen. Wir prüfen und vergleichen, welches Wort am besten passt. Dabei greifen wir auf unseren Wortschatz zurück. Stell ihn dir vor wie Worte in einer Truhe. Täglich sammelst du neue Wörter und füllst den Schatz, damit sie dir nicht ausgehen.

Mit jedem Text gibst du etwas von deinem Schatz weg und musst fortan nach neuen Wörtern und Variationen suchen, um weiterhin abwechslungsreich, wortreich und treffend zu schreiben. Dabei helfen dir diese sieben Ideen, mit denen du ganz nebenbei deinen Wortschatz trainierst.

So viele Wörter umfasst ein Wortschatz

In der deutschen Sprache gibt es 5,3 Millionen Wörter. Das zählte die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften im Jahr 2013. Die Zahl der Stichwörter in der aktuellen Auflage des Duden umfasst dagegen 145 000 Wörter. Selbst diese Zahl ist noch hoch verglichen mit den Wörtern, die wir im Alltag gebrauchen.

Unterschieden wird zwischen aktivem und passivem Wortschatz. Unser aktiver Wortschatz meint die Wörter, die wir beim Sprechen nutzen, während der passive Wortschatz die beinhaltet, die wir verstehen, aber nicht aktiv gebrauchen.

Nach Angaben des Duden umfasst der aktive Wortschatz „eines deutschen Durchschnittssprechers 12 000 bis 16 000 Wörter“. Der passive Wortschatz liegt bei mindestens 50 000 Wörter.

Der umfangreichere passive Wortschatz erklärt, warum es zum Beispiel in einer Fremdsprache leichter fällt, Gehörtes zu verstehen als selbst die Sätze zu bilden und auszusprechen.

Was beeinflusst den Wortschatz?

Was uns umgibt, prägt uns. Das gilt in gleicher Weise für den Wortschatz. Es sind die Bücher, die wir lesen, die Menschen um uns herum und überhaupt unser gesamtes Umfeld, beruflich wie familiär.

Nicht zu unterschätzen ist die Kraft, die Sprache auf unsere Gedanken ausübt. Geh bewusst mit den eigenen Worten um, denn sie werden zu Gedanken. Und aus ihnen folgen Taten.

Worte haben noch eine weitere Kraft: Sie sind Türöffner. Sie öffnen uns Welten, die uns bisher verborgen geblieben sind und helfen, sie zu begreifen. Wer eine neue Sprache lernt oder sich ein neues Themengebiet erschließt, kennt es bestimmt. Denn was wir nicht beim Namen nennen können, darüber können wir nicht nachdenken und auch nicht schreiben.

Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.
Ludwig Wittgenstein.

Mehr zu diesem spannenden Thema liest du in diesem Artikel drüber, wie Sprache unser Denken beeinflusst.

7 Ideen, wie du deinen Wortschatz erweitern kannst

1. Aufmerksam zuhören

Hör in Gesprächen genau hin: Wie sprechen andere, welche Wörter benutzen sie? Warum benutzt du sie nicht oder nur selten? Vielleicht passen die Worte nicht zu dir, aber sie können zu einer deiner Figuren und Geschichten passen. Notiere diese Wörter, bilde Sätze mit ihnen und versuche, sie öfter bei Unterhaltung zu verwenden.

2. Lesen, lesen, lesen

Wenn du dir vornimmst, beim Lesen auf neue Wörter zu achten, dann wirst du sie finden. Ganz egal, ob in der Literatur, auf Blogs, Reiseberichten oder in Fachartikel – überall stehen interessante Wörter, die du vielleicht vergessen hast. Ich habe eine Evernote-Datei mit besonderen Wörtern angelegt. Darin sammle ich bei jeder Gelegenheit schöne Wörter wie meerwärts, bislang, horchen, Aufruhr, taktil. In Literatur aus anderen Epochen oder von internationalen Autoren lassen sich ebenso Wörter neu- oder wiederentdecken.

Mein Tipp für wortreiche Literatur: Die Straße von Cormac McCarthy.
Antike Bücher in einer Glasvitrine

3. Synonyme nachschlagen

Der Blick ins Online Synonym-Wörterbuch steht oft am Ende der Überarbeitung, wenn wir feststellen, dass wir dasselbe Wort mehrfach hintereinander verwenden. Es ist nicht immer sinnvoll, ein Wort durch ein anderes zu ersetzen, dass dessen Bedeutung nicht genau wiedergibt. Schlag es dennoch nach und sieh dir die Ergebnisse an, es gibt dir ein Gefühl für die Bedeutungsnuancen.

Etwas umfangreicher als ein reines Synonym-Lexikon ist ein Thesaurus. Er enthält neben Definitionen und Synonymen auch Antonyme, also Wörter mit der gegenteiligen Bedeutung.

4. Wortfelder bilden

Ein Wortfeld ist eine Sammlung von sinnverwandten Wörtern zu einem Hauptwort. Wortfelder kannst du selbst erstellen, indem du ein Wort als Ausgangspunkt nimmst und ähnlich wie bei einem Cluster vorgehst: Schreibe das Wort auf ein leeres Blatt Papier, assoziiere und notiere dir dazu passende Synonyme.

Ein Beispiel: Lautet der Begriff des Wortfeldes schreiben, könntest du das Feld mit diesen weiteren Wörter füllen: verfassen, notieren, protokollieren, aufschreiben, zu Papier bringen.

Solche Wortfelder lassen sich jederzeit erweitern und wunderbar als digitale Datei abspeichern, falls du einmal auf der Suche nach einem Wort bist oder Ideen für Metaphern benötigst.

5. Lyrik schreiben, lesen und übersetzen

Songtexte und Gedichte arbeiten mit bildhafter und komprimierter Sprache. Jedes Wort sitzt, ist ausdrucksstark und trifft den Leser oder Zuhörer. Mit solchen verdichteten Texten lernst du, so lange nach dem treffenden Wort zu suchen, bis es passt.

Anstelle sie zu schreiben oder lesen, kannst du Songtexte oder Lyrik aus dem Englischen (oder einer anderen Sprache) übersetzen. Hier kommt es darauf an, nicht das erstbeste deutsche Wort zu nehmen, sondern auf Rhythmus, Klang und Bedeutung zu achten. Dabei hilft ein Thesarus und nebenbei lernst du viele neue Wörter, die in deinem Wortschatz bereits Staub angesetzt haben.

6. Das verbotene Wort umschreiben

Die Arbeit am Wortschatz lässt sich in Schreibübungen integrieren. Du könntest beispielsweise den Herbst beschreiben ohne die typischen Wörter rot, gold, Laub zu verwenden. Anstelle die naheliegensten Wörter für die Beschreibung zu nutzen, bist du bei solchen Übungen gezwungen, weiterzudenken, bildhafter und in Metaphern zu schreiben.

7. Werte deine Texte aus

Welche Wörter benutzt du am häufigsten? Oft haben wir Lieblingswörter ohne dass es uns bewusst ist. Am schnellsten findest du es über Online-Tools heraus, die deinen Text auswerten und dabei die häufigsten Wörter zählen. Neben Tools, die deinen Stil analysieren, gibt es solche, die deine häufigsten Wörter auflisten.

Einen Wortschatz aufzubauen braucht Zeit und Übung – und hört im Grunde niemals auf. Er wächst langsam und vor allem dann, wenn du dir neue Wörter regelmäßig notierst und sie anwendest. Lies dir die neuen Wörter gelegentlich durch, bilde Sätze mit ihnen und verwende sie in Gesprächen, damit dein Wortschatz immer reicher und deine Texte wertvoller werden.

Mit welchen Methoden arbeitest du, um deinen Wortschatz zu erweitern?

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Schreibprobleme adé – Besser schreiben mit dem Schreibprozess

Schreibprobleme adé – Besser schreiben mit dem Schreibprozess

Texte lassen sich besser und effizienter schreiben, wenn du mit den Phasen des Schreibprozesses vertraut bist. Zu den häufigsten Schreibproblemen zählt das Vermischen der Schreibphasen: Noch während des Schreibens wird korrigiert, der Schreibfluss stockt, der innere Kritiker meldet sich zu Wort – da sind Blockaden vorprogrammiert. In diesem Artikel stelle ich dir den Schreibprozess vor und damit ein Hilfsmittel, um dein Schreiben besser zu strukturieren.

Die Phasen im Schreibprozess

In der Schreibforschung ist das Modell von Hayes & Flower die Basis für den Schreibprozess. Es gliedert sich in diese Phasen:

  1. Planen
  2. Formulieren
  3. Überarbeiten

Das Modell stellt einen idealen Prozess dar, der jedoch in der Praxis und individuell unterschiedlich sein kann. Diese Phasen helfen dabei, sich während des Schreibens zu orientieren und größere Schreibprojekte zu bewältigen.

Die passenden Arbeitstechniken für jede Schreibphase

Stell dir vor, du startest mit einem neuen Schreibprojekt. Bevor du dich direkt ins Schreiben stürzt, solltest du dich gedanklich darauf vorbereiten, um dir selbst genug Material zu geben, damit du später störungsfrei und fokussiert schreiben kannst.

Das Schreiben vorbereiten

Ideen entwickeln

Geeignete Methoden, um Ideen zu entwickeln sind zum Beispiel Brainstorming, Cluster, Mind Map oder Freewriting. Mit einem Arbeitsjournal kannst du dein Schreibprojekt dauerhaft begleiten und Ideen notieren: vom Thema, den Figuren bis zum Schauplatz.

Planen und strukturieren

Wenn du weißt, worüber du schreiben möchtest, solltest du in dieser Phase deine Ideen und dein bisher gesammeltes Material sortieren, es um Recherchen ergänzen und eine Gliederung erstellen. Auch bei literarischen Texten sind Gliederungen sinnvoll, zum Beispiel der Anfang und das Ende einer Kurzgeschichte, vielleicht sogar einzelner Abschnitte oder du kannst das Motiv deiner Geschichte ausarbeiten.

Den Plot deiner Geschichte kannst du grob planen, zum Beispiel mit einem Storyboard in Pinterest und ihn dann kapitelweise ausarbeiten. In dieser Phase solltest du dir außerdem einen Schreib- und Zeitplan erstellen. Dieser Plan kann ein Wörterziel pro Tag oder Schreibsitzung umfassen und sollte dein Schreibpensum auf deine Schreibzeit verteilen.

Den Rohtext schreiben

Bevor du mit dem Schreiben beginnst, solltest du dich in Schreibstimmung versetzen: ein bestimmtes Lied hören, Bilder anschauen, Zitate oder ein Gedicht lesen, ein Blick auf dein Storyboard werfen oder deinem Schreibritual nachgehen. Diesen Schritt solltest du an jedem Schreibtag an den Anfang stellen. Daran kann sich eine kurze Schreibübung anschließen.

Sei dir darüber klar, dass du einen Rohtext schreibst. Es ist ein Entwurf, den du später noch überarbeiten wirst. Später – und nicht jetzt. In dieser Phase geht es darum, zu schreiben und in einem Schreibfluss zu bleiben und deinen Gedanken zu folgen. Ohne Korrekturen zwischendurch. Ohne schnell etwas nachschlagen zu wollen und dann bei Google zu versumpfen.

Im Moment des Schreibens treffen unsere Erwartungen und eine ideale Vorstellung vom fertigen Text auf den Rohentwurf. Einem Text, in dem die Worte noch nicht geschliffen sind, Übergänge noch nicht stimmen, viele Sätze vielleicht immer wieder mit dem gleichen Wort beginnen. Die Versuchung ist groß, die Sätze umzustellen und Wörter zu löschen. Doch bleib bei deinen Gedanken und schreib den Text.

Um die Rechtschreibung und Synonyme kümmerst du dich einfach später. Verlagere alles, was in dieser Phase keinen Platz hat, in die Korrekturphase. Arbeite stattdessen mit einem Zeichencode und kennzeichne Wortwiederholungen, inhaltliche Lücken und fehlende Informationen mit einem Sternchen (*), Auslassungszeichen … , in Klammern ( ) oder markiere sie farbig.

Der Weg zum fertigen Text

Überarbeiten

Plane für die Überarbeitung ausreichend Zeit ein und beginne erst damit, wenn du etwas Abstand zu deinem Text gewonnen hast. Lass ihn ruhen von einer Nacht bis zu mehreren Tagen. Der beste Weg zum Überarbeiten ist immer noch der Ausdruck auf Papier und lautes vorlesen. Deinen Text solltest du in mehreren Durchgängen mit jeweils anderem Fokus überarbeiten: Rechtschreibung, Adjektive, Rhythmus, Beschreibungen, Figuren etc. Hier kümmerst du dich außerdem um die Markierungen, die du während des Schreibens gesetzt hast.

Veröffentlichen

Mit Abschluss der Überarbeitung ist dein Text fertig und bereit für den nächsten Schritt: die Veröffentlichung. Nach der Überarbeitung ist außerdem eine gute Gelegenheit, um den Text anderen zu zeigen oder an Testleser herauszugeben. Wenn du den Text in einer zu frühen Phase zeigst, kann es zu Schreibhemmungen führen. Die früheste Phase, um dir Feedback einzuholen ist nach Abschluss der Planungsphase. Hier kannst du um Feedback zur Struktur, zur Grundidee und zum Plot bitten.

Der Prozess in der Schreibpraxis

Bei einem kleinen Projekt durchläufst du mit dem Text alle Phasen nacheinander. Bist du in der Schreibphase angekommen, startest du an jedem Schreibtag mit dem Einstimmen und dann dem Schreiben. Es ist allerdings möglich und auch nötig, dass sich Schreibphasen wiederholen. Wenn du während der Überarbeitung feststellst, dass es dir an Ideen, Informationen oder Szenen fehlen, dann springe zurück in die entsprechenden Planungsphase und später zum Schreiben. Bei einem umfangreicheren Projekt schreibst du idealerweise kapitelweise an deinem Projekt. Dabei durchläuft jedes Kapitel den kompletten Schreibprozess.

Die Infografik zeigt die Phasen im Schreibprozess auf

So entwickelst du deinen individuellen Schreibprozess

Reflektiere deinen eigenen Schreibprozess und dein Verhalten beim Schreiben. Neigst du dazu, die Schreibphase aufzuschieben, während des Schreibens abzuschweifen oder zu lange (Denk-)Pausen zwischen zwei Sätzen einzulegen? Diese Probleme geben dir einen Hinweis, welche Phase im Schreibprozess du vielleicht auslässt und das Problem mit in die Schreibphase hinein schleppst.

Wenn du dich kennst und weißt, welcher Schreibtyp du bist, kannst du deinen Schreibprozess daran angleichen und manche Phasen im Schreibprozess mehr ausdehnen als andere. Wichtig ist, dass du die Tätigkeiten innerhalb der Phasen nicht miteinander verbindest. Vor allem die vorbereitenden Tätigkeiten dürften nicht jedem gleich gut liegen und ähnlich ausführlich ausfallen. Wer eher drauflos schreibt, wird sich nicht so lange mit der Vorbereitung aufhalten als jemand, der eine detaillierte Planung braucht.

Einen Überblick über die unterschiedlichen Schreibtypen gebe ich dir an einer anderen Stelle.

Weitere Ideen, wie du einen Schreibtag gestalten kannst, liest du in meinem Artikel über den idealen Schreibtag.