In jedem Jahreswechsel liegt eine Kraft, die neue Energie und Zuversicht in uns freisetzt. Wie auch immer das alte Jahr gelaufen ist: Viele von uns nehmen sich etwas für das neue Jahr vor, wollen etwas an sich oder in ihrem Leben verändern.
Zur Einstimmung
Am Anfang eines neuen Jahres stehen wir auf der Schwelle zwischen gestern und heute. Wir sind nicht mehr die, die wir im alten Jahr waren, wissen aber auch noch nicht, wer wir im neuen Jahr sein werden.
Heute ist die Antwort auf Gestern.
Morgen ist die Antwort auf Heute.
Jobst Quis
Ich lade dich ein, in diesen Schwebezustand hineinzufühlen und dich mit den Journaling-Impulsen und -Fragen auf das neue Jahr einzustimmen. Nimm dir die Zeit, um Raum für deine Wünsche und Pläne für das neue Jahr zu schaffen.
Gestern, heute, morgen
Schreib frei drauflos über dein Gestern, Heute und Morgen.
Falls du Schreibimpulse zum Starten brauchst, kannst du diese hier nutzen:
Was klingt noch vom alten Jahr nach?
Wie fühlst du dich heute im Hier und Jetzt?
Woran denkst du, wenn du an ein Morgen denkst?
Die magische Tür
Schließe deine Augen und stell dir vor, das neue Jahr wartet hinter einer Tür. Beschreibe, wie die Tür aussieht und wie es sich anfühlt, davor zu stehen. Wenn du bereit bist: Öffne die Tür.
Was siehst du auf der anderen Seite?
Beschreibe, was du siehst, was du erlebst, was du Neues lernst, womit zu Zeit verbringst, welche Menschen da sind, an welchen Orten du bist, welche Entscheidungen du triffst …
Dein Wunschraum
Blick auf deinen letzten Text zurück:
Welche Gefühle lösen die Bilder hinter der Tür bei dir aus?
Erkennst du Themen und Wünsche, die in deinem Text stecken?
Welche Pläne hast du für das neue Jahr?
Wege zu deinen Wünschen
Was müsstest du im neuen Jahr tun, um deinem Traumjahr hinter der Tür näher zu kommen? Frag dich:
Wovon möchtest du mehr / weniger in deinem Leben?
Was gibt dir Kraft / nimmt dir Kraft?
Wozu möchtest du ja / nein sagen?
Was möchtest du zum ersten Mal / zum letzten Mal tun?
Brief aus der Zukunft
Stell dir vor, es ist ein Jahr in der Zukunft und du schreibst an diesem Tag einen Brief an dein heutiges Ich.
Was kannst du ihm von dem Jahr erzählen, was vor dir liegt? Wie haben sich deine Wünsche erfüllt? Wozu hast du ja gesagt?
Wie fühlst du dich als dein zukünftiges Ich, wenn du auf das Jahr zurückblickst? Welche Antworten hast du gefunden? Woran bist du gewachsen und wofür kannst dir schon heute Mut zusprechen?
Tipp: Schicke den Brief tatsächlich an dich ab, z. B. über ZukunftsMail oder Brief in die Zukunft. Wähle den heutige Tag in einem Jahr und du erhältst deinen Brief per E-Mail und wirst überrascht sein, wenn du ihn noch einmal liest.
Dein Wort für das neue Jahr
Schau zum Abschluss durch die Texte, die du gerade geschrieben hast und wähle ein Wort, das dich durch das neue Jahr begleiten darf und dir Kraft, Mut und Zuversicht schenkt.
Schreib es senkrecht auf und nutze die Anfangsbuchstaben als Zeile für ein kurzes Gedicht.
Beispiel: Für dich ist immer Zeit Leicht und leise darf es sein Ohne Steine in der Tasche im Wasser treiben, immer im Fluss
Damit du dein Kraftwort nicht aus den Augen verlierst, trage es immer bei dir: Auf einem Zettel in deinem Geldbeutel, auf einem Post-It an deinem Schreibtisch oder als Hintergrund auf deinem Laptop oder Smartphone.
Magst du dein Wort mit mir teilen? Schreibe es gerne in die Kommentare – ich freue mich darauf, es zu lesen.
Der Blick zurück ist wichtig, wenn wir nach vorne schauen wollen. Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester steht oft ein wenig still und ist daher genau richtig, um auf das Jahr zurückzuschauen: Welche Themen haben dich beschäftigt, was hat dich glücklich gemacht, woran bist du gewachsen? Mit den folgenden Journaling-Fragen lade ich dich zum Reflektieren ein, um dein Jahr einzuordnen und abzuschließen.
Zur Einstimmung
Gehe deinen Kalender Monat für Monat durch, schau dir die Fotos auf deinem Smartphone an, die du geschossen hast, blättere durch Notizbücher, um dich auf die vergangenen Monate einzustimmen. Die Bilder, Gefühle und Gedanken, die dabei kommen, helfen dir, die folgenden Fragen und Impulse in deinem Journal zu beantworten.
Momente sammeln
Wenn ich an das Jahr denke …
denke ich an … fühle ich mich … frage ich mich … sehe ich … weiß ich, dass … freue ich mich, dass …
Glücksmomente
An welche drei Momente erinnerst du dich gerne?
Was hat sie besonders gemacht?
Momente einfangen
Welchen dieser drei Momente würdest du gerne einfangen? Schließe deine Augen und durchlebe diesen Augenblick noch einmal. Schreibe darüber mit allen Sinnen: Wie hat sich dieser Moment angefühlt? Gab es einen Geruch, ein Geräusch, ein Gefühl, das du mit ihm verbindest?
Herausforderungen
An welchen drei Herausforderungen bist du am meisten gewachsen?
Fragen zum Vertiefen: Was hast du durch diese Herausforderung gelernt? Welche Seite hast du dabei an dir entdeckt? Welche Türen haben sich dadurch geöffnet?
Veränderungen
Was hat sich für dich verändert?
1. In deinem Beruf 2. In deinem Zuhause 3. In deiner Familie 4. In deinen Beziehungen 5. In deiner Gesundheit 6. In dir
Danke sagen
Wähle einen oder alle der oberen Lebensbereiche aus und sage Danke. Schreib eine Notiz für jeden Lebensbereich und bedanke dich für all das, was sich verändert hat, was du dabei gelernt hast und welche neuen Dinge dadurch passieren konnten.
Abschied
Wovon oder von wem möchtest du dich verabschieden? Welche Gedanken, Dinge, Vorwürfe oder Gewohnheiten möchtest du loslassen?
Zum Vertiefen: Schreib für jeden Punkt deiner Liste auf, was anders sein wird, wenn du ihn losgelassen hast.
Beginne die Sätze jeweils so: Wenn ich … loslasse …
Das Schöne an einem Journal ist, dass es so individuell ist, dass es kein richtig oder falsch gibt. Du kannst dir den Anfang so leicht wie möglich machen. So, wie du deine Seiten füllst, ist es genau richtig.
Das brauchst du, um mit dem Journaling zu starten
Für den Start brauchst du nur drei Dinge:
Zeit für dich
Notizbuch
Stift
Welches Buch und welchen Stift du auswählst, ist ganz dir überlassen. Wenn du dranbleibst, wirst du sowieso viele Bücher füllen und kannst zum Beispiel für jedes neue Journal einen neuen Notizbuchtyp ausprobieren.
Ausprobieren ist das Stichwort: Journaling ist eine Reise. Es braucht Offenheit, dich auf dich selbst, die Themen und Übungen einzustellen und auch etwas Geduld, bis du deine Form gefunden hast.
Wichtig ist außerdem, dass du zügig schreibst, ohne zu viel nachzudenken oder dich zu zensieren. Und: sei ehrlich zu dir. Je ehrlicher du bist, desto wirkungsvoller ist Journaling.
Drei Fragen vor dem Journaling-Start
Bevor du mit dem Journaling startest, habe ich drei Frage an dich:
1. Warum willst du überhaupt ein Journal führen?
Was erhoffst du dir davon und was soll es in deinem Leben bewirken? Die Antwort darauf kann dein erster Eintrag werden. Indem du dich mit dieser Frage auseinandersetzt, schaffst du dir gleich eine Motivation, dranzubleiben.
Gründe für ein Journal können zum Beispiel sein:
Gedanken sortieren und beruhigen
Abends besser einschlafen können
Wiederkehrenden Themen auf den Grund gehen
Den Alltag zufriedener und bewusster gestalten
Dich selbst besser kennenlernen und verstehen
Einen Begleiter an deiner Seite zu haben, dem du einfach alles anvertrauen kannst
Veränderungsprozesse zu meistern
Erkennen, was du wirklich willst
Deine Träume und Ziele verfolgen
Flüchtige Gedanken festhalten für mehr Tiefe in deinem Leben
Mehr Zeit nur für dich selbst zu nehmen
Dich selbst und deine Bedürfnisse wichtiger zu nehmen
Dir etwas Gutes zu tun und gut für dich zu sorgen
2. Wann und wie oft willst du schreiben?
Da du die Regeln bestimmst, liegt es ganz bei dir, in welchem Rhythmus du in dein Journal schreibst. Diese Fragen kannst du in deinem Journal klären:
Wie oft möchte ich in mein Journal schreiben?
Wie viel Zeit möchte ich mir pro Eintrag nehmen?
Wie viel möchte ich pro Eintrag hineinschreiben?
3. Weißt du, für wen du schreibst?
So etwas persönliches wie ein Journal schreibst du in erster Linie für dich. Doch diese Perspektive lässt sich noch etwas erweitern:
Für wen schreiben wir eigentlich? – Meistens für diejenige Person, die wir in Zukunft sein werden.
Alexandra Johnson (Aus: Wie aus dem Leben Geschichten entstehen. Vom Tagebuch zum kreativen Schreiben)
So gestaltest du eine Journalseite
Die minimalste Struktur, die du jedem neuen Eintrag geben solltest, ist das Datum. Deine Einträge zu datieren, hilft dir, sie später leichter wiederzufinden oder beim späteren Lesen besser einordnen, wann und in welchem Kontext du geschrieben hast.
Du kannst außerdem über deinen Einträgen etwas Platz lassen für eine spätere Überschrift, die du nach dem Schreiben zusammenfassend einsetzen kannst.
Worüber du in deinem Journal schreiben kannst
Für deinen ersten Eintrag habe ich dir ein paar Impulse zusammengestellt, aus denen du das auswählen kannst, was dich am meisten anspricht.
Schreib eine Liste und liste so viele Punkte wie möglich auf, die dir einfallen:
Was ich vermisse …
Woran ich gerne denke …
Worauf ich mich freue …
Was ich immer schon mal tun wollte …
Schreib einen Satzanfang weiter:
Gerade fühle ich mich…
Es ist noch nicht sehr lange her als …
Wenn ich ganz ehrlich bin …
Wenn ich tief in mich hineinhorche, höre/spüre ich …
Beantworte Fragen und sieh, was passiert:
Welche Themen beschäftigen mich zurzeit?
Was habe ich mir heute Gutes getan?
Was habe ich heute für andere getan?
Wofür bin ich gerade dankbar?
Freies Schreiben
Wenn dir kein Impuls zusagt, kannst du natürlich frei und ohne Thema drauflos schreiben. Setze den Stift nicht ab und schreibe, was dir in den Sinn kommt. Wenn du mit dem Freien Schreiben noch nicht vertraut bist, genügen fünf bis zehn Minuten für den Anfang. Schau dir danach deinen Text an und markiere Themen und Wörter, die dir auffallen. Als nächstes könntest du eines dieser Themen schreibend vertiefen.
Wichtig: Achte beim Schreiben darauf, wie es dir geht, wie du dich fühlst und wie weit du gehen möchtest. Um dich nicht im Schreiben zu verlieren oder sogar traurig zu schreiben, solltest du dir ein Zeitlimit setzen und dann den Stift hinlegen. Abschließend kannst du eine kurze Reflexion darüber schreiben.
Noch ein Tipp: Bevor dir die Ideen ausgehen: Leg eine Seite in deinem Journal mit Impulse an. Das können Fragen, Sätze zum Weiterschreiben oder Zitate sein, auf die du zurückgreifen kannst, wann immer du in dein Journal schreiben willst.
Und nun: Dein erster Eintrag
Wie war es? Schreib gerne nach deinem ersten Eintrag eine kurze Reflexion, wie es dir beim Schreiben ergangen ist. Und wenn du magst, lade ich dich ein, die Reflexion in den Kommentaren zu teilen.
Wenn ich an das Jahr 2020 denke, denke ich an ein Jahr, das Wellen schlug. Und gerade weil ich auf Federschrift etwas untergetaucht bin, möchte ich in diesem Jahresrückblick zurückschauen – ganz besonders, um davon zu erzählen, dass das Schreiben mein Rettungsring und Anker war, der mich sicher durch dieses Jahr gebracht hat.
Wenn ich mir ansehe, was ich mir alles für 2020 vorgenommen hatte, bin ich noch lange nicht am Ziel, aber auf dem Weg. Ein wichtiges Zwischenziel werde ich noch in diesem Jahr erreichen: meinen ersten Schreib-Workshop.
Federschrift in Zahlen
In diesem Jahr war es sehr still hier. Diesen Jahresrückblick eingerechnet, habe ich zwei Artikel geschrieben und zwei Inspirationsletter versendet. Dagegen hat sich die Zahl der Abonnent*innen meines Inspirationsletters verdoppelt.
Das sind die Artikel, die in 2020 am meisten gelesen wurden:
Mein Jahr begann mit den letzten Wochen in meinem alten Job. Auch wenn ich die letzten Tagen nur so heruntergezählt habe, waren sie schwerer als gedacht. Bei uns ist es Tradition, jeden mit einer Wortmarke zu verabschieden. Ich schaue sie mir gerne an, weil sie mit schönen Erinnerungen verbunden ist und mir zeigt, was ich für tolle Kolleg*innen hatte:
Nach nur sieben Wochen in meinem neuen Job wechselte ich ins Dauer-Homeoffice. Inzwischen arbeite ich schon länger von Hause als vom Büro aus – für mich als leiser Mensch die ideale Arbeitsumgebung. Mir ist außerdem bewusst geworden, dass sich mein Leben rein äußerlich gar nicht so sehr von dem vor Corona unterscheidet. Ich lese und schreibe – in Stille und zu Hause. Sport mache ich seit Jahren in meinem Wohnzimmer, mein Obst und Gemüse kommt mit der Bio-Kiste an meine Haustür, ich koche lieber selbst anstatt Essen zu gehen, mit Freunden treffe ich mich am liebsten außerhalb der Gruppe für 1:1-Gespräche und für meine Spaziergänge kann ich jederzeit vor die Tür. Und in der Natur habe ich dieses Jahr viel Zeit verbracht:
Aerial Yoga und Yoga-Routine
Im Februar habe ich meinen ersten Kurs in Aerial Yoga besucht. Schon lange haben mich die Bilder davon fasziniert, in einem Tuch zu schweben und zu schaukeln. Kurz danach hing mein eigenes Aerial Tuch zu Hause an der Decke.
Meine Yoga-Praxis auf der Matte habe ich außerdem in diesem Jahr intensiviert und erneut mit dem 21-Tage-Programm aus dem wunderbaren Buch Mein Neustart mit Yoga von Nicola Jane Hobbs geübt. Es verbindet Achtsamkeits-, Journaling-, Yoga-Übungen und Meditationen gegen Stress und Ängste.
Die (Wieder-)Entdeckung meiner Schreibstimme
Neben Yoga ist das Schreiben mein zweiter Weg, um mit Unsicherheiten, Veränderungen und den vielen Gedanken tagein, tagaus umzugehen. Ich habe in diesem Jahr so viel wie schon lange nicht mehr geschrieben. Ich habe Seite über Seite nur für mich geschrieben. Ich habe den Echoraum in mir entdeckt und alles aus mir herausfließen lassen. Dabei habe ich gelernt, mich noch weniger zu zensieren und auch meine rohen Texte zu mögen, die ehrlicher sind als alles, was ich überarbeite, und in denen die eigentlichen Schätze und (Lebens-)Themen schlummern.
Wieder Studentin: Biografisches und Kreatives Schreiben
Seit Oktober bin ich wieder (Teilzeit-)Studentin. Für die nächsten zweieinhalb Jahre studiere ich den Master Biografisches und Kreatives Schreiben an der Alice Salomon Hochschule in Berlin. Es war schon lange mein Wunsch und ist für mich der nächste Schritt, um noch mehr über Schreibpädagogik zu lernen, um dich und viele andere beim Schreiben zu begleiten.
Im Rahmen des Studiums führe ich noch bis (mindestens) März 2021 einen Blog über das Journaling. Bis dahin erscheint jeden Sonntag ein neuer Artikel. Ich plane, noch mehr aus dieser Seite zu machen und lade dich daher gerne ein, mitzulesen auf Stille Seiten.
Einladung zur Jahresreflexion 2020/2021
Wie angekündigt, wird es einen Schreib-Workshop mit mir geben: eine Online Schreib-Session zum Jahreswechsel. In der ersten lade ich dich dazu ein, das Jahr 2020 gemeinsam schreibend zu reflektieren. Und in der zweiten stimmen wir uns mit Impulsfragen und Kreativübungen schreibend auf das Jahr 2021 ein.
Ausblick auf 2021
Das war natürlich nur ein Ausschnitt der Themen, die mich in diesem Jahr beschäftigt haben. Wie es bei Wellengang nunmal so ist, kommt so einiges an die Oberfläche oder wird weggespült. Ich weiß, dass ich den Weg weitergehen werde und das bedeutet:
mehr Wissen, Erfahrungen und Übungen zu teilen,
weitere Kurse und Workshops anzubieten (sicherlich auch im Rahmen meines Praxismoduls im Studium),
Federschrift und/oder Stille Seiten weiterzuentwickeln und dort der Kraft des Schreibens mehr Raum zu geben,
selbst mehr literarisch zu schreiben (ich denke da immer noch an meine Ideen von einem Fotografie-Literatur-Projekt und Kurzgeschichten-Band).
Dabei nehme ich diesen Leitgedanken mit:
Angst lähmt, Mut verleiht Flügel
France Gauthier
Danke an alle, die bis hierhin gelesen haben, und mich auch im neuen Jahr auf diesem Weg begleiten werden.
Ich wünsche euch einen wundervollen Jahresausklang und einen guten Start ins neue Jahr – und freue mich, wenn wir uns in einer der Schreib-Sessions sehen.
Wenn es einen Weg gibt, der zu deinen innersten Gedanken und Gefühlen führt, würdest du ihn gehen? Und wenn du dafür nur einen Stift bräuchtest, würdest du drauflos schreiben? Und Worte finden für alles das, was bereits in dir liegt?
Diese Art zu Schreiben ist Journaling. Was im ersten Moment nach Tagebuchschreiben klingt, geht tiefer. Während im Tagebuch die (äußeren) Ereignisse eines Tages im Vordergrund stehen, schaut das Journal nach Innen.
Was passiert beim Journaling?
Beim Journaling schreibst du über deine innere Welt, über die stressigen, aufwühlenden und traurigen Momenten in deinem Leben. Aber auch über die, die dir Kraft schenken, dich zum Lächeln bringen und für die du dankbar bist. Du begibst dich schreibend auf einem Weg. Journaling schafft Bewusstsein, es hilft dir, dich selbst besser zu verstehen und stärkt die Verbindung zu dir selbst.
Im regelmäßigen Schreiben liegt eine Kraft, die
Gedanken ordnet,
Gefühle sichtbar macht,
Erinnerungen belebt,
Klarheit schafft,
Themen an die Oberfläche bringt,
Wege aufzeigt.
Ganz in dem Sinne:
Damit die Tage nicht leer vorüber ziehen, ist es wichtig zu schreiben.
Die bekannteste Form des Journalings sind (Impuls-)Fragen, die du dir stellst und schriftlich beantwortest. Doch Journaling ist mehr als das. Es gibt dir eine ganze Palette an Methoden an die Hand – von strukturiert bis intuitiv. Jeden Tag kannst du neu und flexibel zwischen ihnen wählen. Je nach Tagesform, je nachdem, wie viel Zeit du gerade hast, je nachdem, was du gerade brauchst.
Und was du brauchst, um mit dem Journaling zu starten, liest du im nächsten Beitrag.
Als Schreibpädagogin zeige ich dir, wie du die Kraft des Schreibens nutzt, um dich selbst Seite für Seite zu entdecken und besser zu verstehen. Auf Stille Seiten findest du Schreibimpulse und Reflexionsfragen für dein Tagebuch, deine persönlichen Texte oder deine Journaling-Routine.