Jahresrückblick 2023: Was ich verwirklicht habe

Jahresrückblick 2023: Was ich verwirklicht habe

Als ich im letzten Jahr meinen Rückblick geschrieben habe, war für mich klar, dass 2023 unter dem Titel verwirklichen stehen soll. „Denn ich möchte endlich das verwirklichen, wovon ich bisher nur im Verborgenen träume. Ich möchte verwirklichen, was ich bisher nur durchdenke. Raus aus dem Kopf und mehr ins Herz. Raus aus den Konzepten und mehr in die Praxis.“ Das habe ich vor einem Jahr geschrieben. Und was soll ich sagen? Ich habe mein Wort gehalten.

Arbeitsreich, umsetzungsstark, facettenreich

Die 3 Worte, die mein Jahr 2023 am besten beschreiben, sind: arbeitsreich, umsetzungsstark, facettenreich. Anfang des Jahres befand ich mich mittendrin: Der Abgabetermin meiner Masterarbeit rückte näher. Gleichzeitig befand ich mich in meiner Ausbildung zur Yogalehrerin. Und das alles während ich angestellt arbeitete und Stille Seiten im Hinterkopf hatte. Wenn ich zurückblicke, war das wahnsinnig viel, wofür ich mich entschieden hatte und was ich mir da selbst zugemutet hatte. Und doch hat das alles mein Leben wahnsinnig bereichert und wiederum neue Türen geöffnet. Aber der Reihe nach.

Ich habe mein Master-Studium beendet

Im Oktober 2022 begann mein 5. Semester an der ASH Berlin im Studiengang Biografisches und Kreatives Schreiben. In diesem letzten Semester hatte ich nur noch die Masterarbeit zu schreiben, der ich den Titel gab „Autor:innen des Lebens. Ein Schreibkonzept für eine kreativ-literarische Begegnung mit der eigenen Erinnerung“.

Und auch wenn es viel zu recherchieren, lesen, skizzieren, denken, sortieren und konzipieren gab: Ich habe es so gerne gemacht. Ich habe mich vertieft in die heilsame Wirkung von Sprache, die narrative Identität, den systemischen Ansatz, die Biografiearbeit, die narrative Therapie, die Poesie- und Bibliotherapie und kreatives und literarisches Schreiben. Vor allem an meinen freien Freitagen (ich habe in diesem Jahr meine angestellte Arbeitszeit auf eine 4-Tage-Woche reduziert) war ich wieder Dauergast in der Uni-Bibliothek und auch zweimal in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt – und habe mich an das Campus- und Uni-Leben aus meinem Bachelor-Studium erinnert gefühlt, das ich manchmal sogar vermisse.

Die fertige Masterarbeit, Unmengen Bücherstapel und die erste Post an die Autor:innen des Lebens zu Kursbeginn

Aus all diesen Konzepten habe ich ein Schreibangebot entwickelt, das Menschen dabei begleitet, das eigene Leben anders zu erzählen. Denn mein Wunsch war es, Räume und Möglichkeiten zu kreieren, sich kreativ-literarisch mit Erinnerungen auseinanderzusetzen, damit sich neue und heilsame Perspektiven auf die eigene Biografie eröffnen.

Die Masterarbeit habe ich im April 2023 abgegeben und im Sommer kamen Gutachten und Zeugnis: Ich bin offiziell Schreibpädagogin (M.A.).

Das Studium war ein wichtiger Wegbereiter. Ohne es gäbe es weder Stille Seiten noch meine Schreibangebote, noch hätte ich all die wunderbaren Kommiliton:innen kennengelernt und so viel erfahren und dazugelernt.

Die Autor:innen des Lebens im Praxistest

Nach einer Sommerpause habe ich das Konzept aus meiner Masterarbeit als 5-wöchige Online-Schreibwerkstatt zwischen September und Oktober 2023 angeboten: Autor:innen des Lebens – Ein neuer Blick auf alte Geschichten. Es hat sich eine kleine Gruppe wunderbarer Frauen dafür zusammengefunden.

Für mich war es das erste Mal, dass ich eine feste Gruppe begleitet habe. Meine früheren Schreibangebote waren jeweils offene Reihen gewesen. Doch genau diese Gruppe, in der Vertrautheit wächst, braucht es, damit ein Austauschen, Vorlesen und Erkennen (im anderen oder in anderen Worten) möglich wird – vor allem, wenn es um nichts weniger geht als Texte über das eigene Leben.

Anhand der lieben Worte und Rückmeldungen, die mich während und nach dem Kurs erreicht haben, konnte ich sehen, dass es mir gelungen war. Es war mit gelungen, dieses Konzept zum Leben zu erwecken und die Teilnehmerinnen dazu inspirieren, ihren Lebensweg in einem neuen Licht zu betrachten.

Inspirierend! Sehr achtsame Kursleitung und Gruppenatmosphäre. Sehr rundes Konzept. Schöne Abwechslung in den Übungen.

Ich war selbst oft erstaunt über die innere Fülle und Vielfalt, die die Schreibimpulse aus mir hervorgelockt haben. Und habe es als sehr bereichernd erlebt, mich auf diese Weise wieder selbst ein Stück mehr und anders kennenzulernen!

Ann-Christin führt mit sehr viel Feingefühl durch die Schreibübungen und auch durch den Austausch in der Gruppe und lässt Raum, sich zu erinnern. Ein Raum der tiefen Zeit und der Stille, wie man ihn heute selten findet.

Mich haben diese Worte mitten ins Herz getroffen und bestärkt. Die Autor:innen des Lebens werden daher im kommenden Jahr in die nächste Runde gehen. Ich plane, sie im Frühling und im Herbst anzubieten. Wenn du dich davon angesprochen fühlst, kannst du dich unverbindlich für die Warteliste 2024 eintragen und erfährst als erste, wenn die neuen Termine feststehen.

Ein neues Format: die Rauhnachtspost

Eins meiner Ziele für 2023 war ein Schreibangebot zu den Rauhnächten. Seit einigen Jahren gestalte ich die magische Zeit zwischen den Jahren für mich, um das Jahr zu reflektieren und mich neu auszurichten. Und so habe ich die Rauhnachtspost entwickelt, um sich Zeit zu nehmen für Einkehr, Rückschau, Neuausrichtung. Es ist eine Reihe von Schreibimpulsen per E-Mail, die die Themen der einzelnen Nächte aufgreift und dazu einlädt ein, schreibend in sich zu gehen, sich zuzuhören, das Jahr zu reflektieren und sich neu zu sortieren.

Wenn dieser Jahresrückblick erscheint, sind wir also noch mittendrin. Das Interesse an der Rauhnachtspost war groß und ich bin sehr gespannt auf das Feedback und was ich daraus wieder dazulerne.

Wenn dich die Rauhnächte interessieren und du nach Impulsen zum Schreiben und Kreativsein für den Jahreswechsel 2024/2025 suchst, kannst du dich auch hierfür unverbindlich auf die Warteliste setzen.

Und falls du noch nach Fragen suchst, die du dir für deinen Jahresrückblick stellen kannst, findet du hier welche für deine Jahresreflexion.

Stille Seiten in Zahlen

  • 260 Leser:innen meines Newsletters Stille Post
  • 27 Ausgaben* der Stillen Post
  • 44 Teilnehmer:innen an meinen Schreibangeboten (manche von ihnen haben mehr als einmal mitgeschrieben)

*In diesem Jahr habe ich den Rhythmus der Stillen Post von wöchentlich auf 2-wöchentlich umgestellt. Grund dafür waren die fehlenden Kapazitäten durch meine beiden Abschlüsse. Da dieser Rhythmus auch danach deutlich besser für mich funktioniert hat, habe ich ihn beibehalten.

Ein Traum wurde wahr: meine Ausbildung zur Yogalehrerin

Um zu verstehen, wie viel mir dieser Punkt bedeutet, machen wir einen Zeitsprung. Während der Oberstufe habe ich Yoga für mich entdeckt und ich muss ein wenig schmunzeln, dass es damals auf dem Nintendo DS war. Das Spiel hieß Let’s Yoga. Bis heute übe ich Yoga hauptsächlich zu Hause, inspiriert durch Videos und Bücher verschiedener Lehrer:innen. Es ist eine sehr individuelle Praxis, die sich mit mir weiterentwickelt und die ich an meine Tagesform anpasse.

Im Sommer nach dem Abitur habe ich Der Weg des Künstlers von Julia Cameron gelesen und schreibe seitdem Morgenseiten. In einer Übung ging es darum, aufzuschreiben, was ich tun würde, wenn ich verschiedene Leben hätte. In einem Leben habe ich Schreibwerkstätten geleitet, in einem anderen Leben war ich Yogalehrerin. Das habe ich 2008 aufgeschrieben.

Und nun – 15 Jahre später – habe ich mir beides erfüllt.

Meine 200-Stunden-Ausbildung zur Yogalehrerin hat im September 2022 in Frankfurt gestartet. Ein halbes Jahr lang hatten wir jeden Monat ein intensives Blockwochenende. Die vielen, vielen Stunden im Yoga-Studio waren unbeschreiblich wertvoll. Neben der Praxis in Asana, Pranayama und Meditation haben wir so viel Neues gelernt über Anatomie (experimentelle und energetische), Philosophie, den Stundenaufbau (Sequencing), das Unterrichten und so viel mehr. Die uralte Weisheit dieser Traditionen, die Ganzheitlichkeit und das Menschenbild dahinter fasziniert mich besonders. Yoga ist so viel mehr ist als eine körperliche Praxis. Yoga ist ein Lebensweg, der so viele Konzepte und Methoden, aber auch Orientierung bereithält, wie wir unser Leben gestalten können. Und deshalb ist Yoga auch ein Erkenntnisweg.

Die Zeremonie nach Abschluss der Prüfung, Aerial Yoga und viele Stunden auf der Matte

Die Yogamatte ist wie ein Spiegelbild und so habe ich dort auch viel über mich gelernt. Meine Yoga-Praxis lehrt mich gerade, Freude an der Wiederholung und der Vertiefung zu finden. Denn als jemand mit sogenannten Scanner-Persönlichkeitsanteilen, suche ich die Vielfalt und Abwechslung und ziehe das Neue gerne der Wiederholung vor. Diese Themenfülle bringt so viel Neues in mein Leben und auch in meine Arbeit als Schreibpädagogin ein. Gleichzeitig erschöpft sie mich. Und was ich in diesem Jahr alles gleichzeitig gestemmt habe, ist das beste Beispiel dafür. Ich erkenne immer mehr, dass genau das mein Ankommen im Leben verhindert, nach dem ich mich eigentlich sehne. Und dass ich mehr Fokus und Geduld finden will, um alles zu seiner Zeit auszuleben.

Eine meiner wichtiges Lektion in der Yogalehrer-Ausbildung war Akzeptanz. Die Akzeptanz, dass mein Körper gerade da ist, wo er ist und wir alle einen anderen Körper und anderen Weg hinter uns und vor uns haben.

Passend dazu möchte ich meine Entdeckung des Jahres mit dir teilen: Manuela Mitevova mit ihrem Online-Programm Hips Like Honey. Ich habe nämlich mit dem zu tun, was sich im englischen tight hips nennt. So war das viele Sitzen auf dem Boden während der Ausbildung anfangs eine Herausforderung für mich. Lange habe ich gedacht, dass ich mit dieser fehlenden Mobilität in den Hüften (trotz Übungspraxis) kein Yoga unterrichten könnte. Oder, dass ich im Schneidersitz die Knie vollständig zu Boden bringen muss. Natürlich sehe ich, dass all das nichts über meine Qualitäten als Lehrerin aussagt (und auch nichts mit Yoga zu tun hat). Und dass jede:r anatomisch bedingt unterschiedliche Möglichkeiten hat.

Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass der Körper auch emotionale Spannung in sich hält und dieser wollte ich mich zuwenden. Die Übungen aus Hips Like Honey sind Teil meiner Yogapraxis geworden und ich habe nicht nur aus körperlicher Sicht Fortschritte gemacht. Auch emotional hat es mich mit den Gefühlen von Ungeduld und Stagnation in Kontakt gebracht und auch mit der Erfahrung, mit dem Unbequemen sein zu können.

Die Ausbildung endete im Februar 2023 mit einer wundervollen Zeremonie. Was ich aber auch gespürt habe: So eine Ausbildung ist erst der Anfang. Meine eigene Art zu unterrichten wartet noch darauf, von mir entdeckt und entwickelt zu werden. Auch mich als Yogalehrerin muss ich erst noch kennenlernen. Ich bleibe also immer auch Schülerin. Und dafür gibt es zum Glück zahlreiche Möglichkeiten. Im Herbst habe ich mich bereits in folgenden Vertiefungen weitergebildet, die andeuten, in welche Yoga-Richtungen ich mich entwickeln möchte:

  • Hormon Yoga
  • Aerial Yoga
  • Yin Yoga
  • traumasensibles Yoga

Welche Verbindung hast du zum Yoga?

Herausforderung: Sichtbarkeit & Präsenz

Ich bin mir sicher, dass ich damit nicht alleine bin: Dass es zunehmend schwieriger wird, sich zu konzentrieren, sich nicht ablenken zu lassen, nicht jedem inneren und äußeren Impuls gleich nachzugehen, bei sich zu bleiben, innezuhalten.

Ich darf mich selbst immer wieder daran erinnern, achtsam zu werden und wirklich dort zu sein, wo meine Füße gerade sind. Dieses Bild gefällt mir sehr gut, weil es sehr schön verbildlicht, wenn ich mit den Gedanken überall bin, nur nicht im gegenwärtigen Moment. Es ist der Körper, der Atem, der im Jetzt stattfindet und der mich immer wieder in den Moment zurückholen kann.

Und so habe ich meinen Weg in all dem digitalen Lärm noch nicht gefunden. Weil ich mir manchmal selbst nicht sicher bin, wie sehr ich Social Media Kanäle bespielen kann und will, um damit ein Teil der großen Ablenkung und Zerstreuung zu sein. Wie authentisch ist es, sich selbst weniger in diesen Medien bewegen zu wollen und sie dann zu füllen?

Mein wichtigster Kanal ist und bleibt meine Webseite und die Stille Post. Und für mein Instagram-Profil suche ich noch nach (m)einer Antwort und dem passenden Maß.

Die Sache mit dem Ausruhen und den Auszeiten

Im letzten Jahr habe ich einen Satz geschrieben, an den ich mich selbst immer wieder erinnern darf:

Wir alle dürfen uns mehr Pausen nehmen und ausruhen – nicht erst, wenn die Arbeit erledigt ist (das ist sie übrigens nie), sondern bevor es notwendig wird.

Das mit den Ruhe- und Auszeiten ist nach wie vor nicht leicht für mich. Immerzu bin ich mit irgendeinem Thema oder Projekt beschäftigt. Dabei sind Pausen der Beginn von allem. Aus der Entschleunigung heraus haben wir erst die Kapazitäten für andere Dinge und können erkennen, was wirklich wesentlich ist.

Ich habe in diesem Jahr zwei sehr inspirierende Bücher gelesen, die unter anderem diese Gedanken aufgreifen und den Bogen noch viel weiter spannen. Darin finden sich so viele Ideen und Anregungen, das Leben ganz praktisch und im Kleinen nach Werten auszurichten, die unserer menschlichen Natur viel näher sind und zu einem wertvolleren Zusammenleben beitragen. Es sind die Bücher Care – Was wir gewinnen, wenn wir uns Zeit lassen von Brooke McAlary und Echter Wohlstand von Vivian Dittmar.

Eine sehr schöne Auszeit hatte ich diesen Sommer in Seefeld in Tirol

Besondere Momente im Jahr 2023

An manchen Tagen ist mir schmerzlich bewusst geworden, dass kreative Arbeit auch einsame Arbeit ist. Umso schöner ist es, den Weg dahin und das Ergebnis mit anderen zu teilen. Und umso wichtiger ist es, am echten Leben teilzunehmen jenseits von Bildschirmen und Büchern.

Für mich war es das Konzert von VV im Februar 2023. Es ist das Solo-Projekt von Ville Valo und für mich, die bereits mit 11 Jahren ein großer Fan der Band HIM war, war es ein besonderes Erlebnis. Im März habe ich eine Schneewanderung zur Wasserkuppe gemacht, im April ein Weingut besucht, im Mai einen Kurztrip nach Paris unternommen (besonders gefallen hat mir das Musée Marmottan Monet in einer wunderschönen Villa und das Künstlerviertel Montmartre) und im Oktober einen freien Freitag in der Herbstsonne genossen.

Besondere Momente im Jahr 2023 – abseits von Bildschirmen und Büchern

Ausblick 2024: Wohin führt der Weg?

Ziele sind Wegweiser und sie halten mich auf Kurs. Auch wenn ich nicht alle meine Ziele aus dem vergangenen Jahr verwirklicht habe, so bewege ich mich kontinuierlich auf sie zu. Aus all den Themen, die in diesem Jahresrückblick bereist anklingen, werden mich folgende weiter durch 2024 begleiten:

  • Ich möchte das Schreibangebot auf Stille Seiten weiterentwickeln. Dazu gehört, dass ich bewährte Kurse wie die Autor:innen des Lebens und die Rauhnachtspost wiederhole und verfeinere. Gleichzeitig möchte ich neue Formate testen. Ich denke da an Jahreszeiten-Schreibwerkstätten und Themen-Workshops.
  • Der Blog auf Stille Seiten möchte wieder mit Leben gefüllt werden. Ich habe große Lust, regelmäßig neue Artikel zu schreiben und Themen zu vertiefen.
  • Für mich steht gleich zu Beginn des Jahres ein Umzug raus aus der Stadt in ein anderes Bundesland mit einem neuen Alltag an.
  • Rund um diesen neuen Ort will ich mir ein Standbein als Yogalehrerin aufbauen.
  • Ich möchte mich mehr mit den Themen Sprache, Stimme und Präsenz beschäftigen und spüre, dass dies genau meine Berührungspunkte zwischen Schreiben und Yoga sind. Die Verbindung zwischen beidem werde ich in den kommenden Jahren weiter knüpfen.
  • Und natürlich: Mehr Momente der Ruhe, Präsenz, Auszeiten und mehr Musenstunden für mein eigenes Schreiben, die Literatur und alles, was mich inspiriert.

Mein Wort für das Jahr 2024

Wie immer wähle ich auch für das kommende Jahr ein Wort, von dem ich mir wünsche, dass es mich durch das neue Jahr tragen wird. Es ist das Wort: ankommen.

Ich wünsche mir, anzukommen: in meinem neuen Zuhause, in meiner neuen Rolle als Yogalehrerin, in meiner Rolle als Schreibpädagogin, die ich immer weiter ausgestalte, in meinem Körper und in den stillen und entschleunigten Momenten des Lebens. Es soll ein Ankommen sein im Hier und Jetzt. Ein Ankommen von Augenblick zu Augenblick.

Hast du auch ein Wort für dein Jahr 2024 gefunden? Ich freue mich, wenn du es in den Kommentaren teilst.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Übergang ins neue Jahr. Danke, dass du auch in diesem Jahr ein Teil von Stille Seiten warst!

Jahresrückblick 2022: Durchbruch

Jahresrückblick 2022: Durchbruch

Ich habe dieses Jahr damit begonnen, dass ich die Worte Balance & Intuition als Überschrift für 2022 gewählt hatte. Das sollte für Stille Seiten und mein Leben gelten. Wie sehr ich und vor allem mein Körper aus der Balance geraten sind, musste ich dabei erst einmal erkennen. Und dass Balance kein Zustand ist, den ich nur einmal herzustellen brauche. Nein, es ist ein stetiger Balanceakt und irgendetwas wird dabei immer zu kurz kommen. Was ich auf der Suche nach meiner Balance in diesem Jahr alles gefunden habe, liest du hier im Jahresrückblick.

 

 

Auf Stille Seiten war es nicht mehr still

Im März und April habe ich durch mein erstes Schreibangebot geführt: Verbunden mit mir – Schreibend mich selbst entdecken. Es war eine 8-wöchige Reihe an Online-Schreibabenden mit einem immer anderen, stärkenden Thema im Mittelpunkt. Wir haben reflektiert, imaginiert, Bild-Collagen erstellt, in die wir schreibend eingetaucht sind, zu Musik geschrieben und die Worte und Bilder anderer als Quelle der Kraft und Inspiration genutzt. Das Konzept dafür habe ich im Rahmen meines Praxisprojekts im Studium entwickelt.

Für all meine Teilnehmerinnen waren die Abende eine kreative Auszeit, zu der mich sehr liebe Worte erreicht haben:

Stimmen der Teilnehmerinnen der Online-Schreibabende

Für mich hätte dieser Start nicht besser laufen können: Ich habe mich in meiner Rolle als Gastgeberin und Schreibgruppenleiterin sehr wohl und am richtigen Platz gefühlt. Mir ist so viel Wertschätzung begegnet, die mir gezeigt hat, dass mein Konzept wirkt. Und dass das, was mich inspiriert, auch das ist, was andere zum Schreiben bringen kann.

Aus dieser Reihe ist nun ein monatliches Format entstanden: Seite für Seite – Offene Schreibabende für Herz & Seele. Jeder Online-Schreibabend widmet sich einer anderen Seite an dir. Seite für Seite lernst du dich und deine Facetten besser kennen.

Ein weiteres Highlight war und ist für mich mein Newsletter. Am 2. Januar habe ich begonnen und verschicke seitdem Sonntag für Sonntag einen Schreibimpuls zusammen mit einem Bild. Dieses Jahr gab es 52 Ausgaben der Stillen Post.

Im Februar ist Stille Seiten auf Instagram gestartet. Dort teile ich regelmäßig Schreibimpulse, Reflexionsfragen, Schreibmethoden, Gedanken und Worte, die mich berühren.

Screenshot des Instagram Grid von Stille Seiten

Das letzte Semester und drei Präsenz-Seminare in Berlin

Nach den vielen Online-Semestern fanden die Seminare des Sommersemesters zum ersten Mal wieder vor Ort an der ASH in Berlin statt. Dort habe ich all meine Kommiliton*innen zum ersten Mal vor mir stehen sehen. Und da wir uns über unsere Texte, Gruppenarbeiten und den Austausch bisher nur virtuell kennengelernt hatten, hatte es dennoch etwas Vertrautes in dieser Runde zusammenzukommen. Das Seminar, das wir zum Modul Creative Writing – Romanwerkstatt hatten, ist mir besonders in Erinnerung geblieben und wie wir uns gegenseitig unsere Texte vorgelesen haben. Da war Großartiges dabei. Dieses Modul hat mich einem Projekt wieder näher gebracht, meinem eigenen Roman. Für die Prüfungsleistung habe ich es für kurze Zeit aus dem Dornröschenschlaf erweckt und werde weiter daran schreiben – sobald meine Prioritäten wieder anders liegen.

Inzwischen studiere ich im letzten Semester Biografisches und Kreatives Schreiben und schreibe seit Herbst an meiner Masterarbeit. Darin entwickle ich ein Konzept für einen Kurs, der biografischen und literarisches Schreiben miteinander verbindet. Ich habe vor, ihn danach auch hier auf Stille Seiten anzubieten und durchzuführen. Wenn es so weit ist, lasse ich rechtzeitig von mir hören 😊

Collage: Was mich lebendig macht

Was mich lebendig macht: Begegnungen (wie die an der ASH oben rechts im Bild), gutes Essen, Yoga und Natur (zum Beispiel mein kleiner Garten oben links)

Was hat es mit dem Durchbruch auf sich?

Rückblickend gebe ich meinem Jahr den Titel: Durchbruch. Ich habe mich vorgewagt. Ich habe meine eigenen Limitierungen durchbrochen. Ich habe gesehen, erkannt, hinterfragt, die Dinge anders gemacht. Das hat sehr viel Raum für neue wundervolle Erfahrungen, Begegnungen und Menschen in meinem Leben geöffnet.

Gleichzeitig habe ich meine eigenen körperlichen Grenzen durchbrochen, die nicht hätten verletzt werden dürfen (und das nicht erst in diesem Jahr, doch es ist mir erst in den letzten Monaten klar geworden). Vor allem das Thema ausruhen und weniger tun hat mich begleitet und ist noch immer ein Lernprozess für mich.

Bild Collage zum Thema Wasser

In den Sommermonaten habe ich viel Zeit am und im Wasser verbracht.

Menschen, deren Botschaften mich 2022 begleitet haben

Durch das Jahr und meine Durchbruch-Prozesse haben mich auf die ein oder andere Weise zwei Frauen begleitet.

 

  • Einmal der Podcast der wunderbaren Verena König, die sagt: Das Wissen über Trauma hat die Kraft, die Welt zu verändern. Meine (innere) Welt hat sie damit bereits verändert und ich werde es auf meinem Weg und in meinem Wirkkreis weitertragen.
  • Und Nicola Jane Hobbs, auf die ich durch ihre Yoga-Bücher und Journaling-Inspiration aufmerksam geworden bin. In diesem Herbst hat sie The Relaxed Women gelauncht, womit sie einen neuen weiblichen Archetypen geschaffen hat. Die Gedanken auf ihrem Instagram-Account tun einfach sehr gut. Wir alle dürfen uns mehr Pausen nehmen und ausruhen – nicht erst, wenn die Arbeit erledigt ist (das ist sie übrigens nie), sondern bevor es notwendig wird.
Collage zum Thema Lebendigkeit

Wenn ich einen zweiten Titel für mein Jahr finden müsste, wäre es: Lebendigkeit, weil es so viele lebendige Momente darin gab.

Ausblick 2023: Was ich vertiefen möchte

An dieser Stelle schaue ich gerne in den vergangenen Jahresrückblick. Alles, was dort steht, hat mich tatsächlich in der ein oder anderen Form beschäftigt. Für das kommende Jahr möchte ich folgende Themenschwerpunkte setzen:

  • Wortschatz: Um den Umgang mit Worten, der (eigenen) Be-Deutung von Worten geht es immer wieder in den Impulsen in der Stillen Post. Diesen Ansatz möchte ich gerne weiterverfolgen.
  • Biografisches Schreiben: Im vergangenen Ausblick war es mein Wunsch, mich tiefer damit zu beschäftigen, wie aus persönlichen Texten Geschichten entstehen. Dem komme ich nun durch meine Masterarbeit näher, an deren Ende ein Konzept für einen solchen Kurs stehen wird.
  • Ruhe, Pausen und (Mini-)Auszeiten kultivieren.
  • Da ich seit den letzten Jahren fast nur noch Fach-, Sachbücher und Ratgeber lese, möchte ich mich wieder mehr Literarischem und Lebendigem zuwenden. Zurzeit interessiere ich mich für die Genres Memoir, Autobiografien und Autofiktion.
  • Meine Yoga-Praxis vertiefen und mit dem Schreiben verbinden.
  • Weitere (Online-)Angebote für Stille Seiten entwickeln: Ich denke an eine 1:1 Schreibbegleitung, Themen-Workshops und der oben genannte Kurs im Biografischen Schreiben. Dafür habe ich mir für das kommende Jahr Zeit und Raum genommen (denn ich habe das alles bisher neben einer Vollzeit-Anstellung gemacht). Seit Längerem ist es mein Wunsch, auch ein Schreibangebot speziell zu den Rauhnächten zu machen, da sie Jahr für Jahr für mich eine so wundervolle Zeit zum Zurückziehen und Reflektieren sind. Vielleicht nutze ich die magische Zeit zwischen den Jahren, um etwas für das kommende Jahr zu entwickeln.

Mein Wort für 2023 wird: verwirklichen. Denn ich möchte endlich das verwirklichen, wovon ich bisher nur im Verborgenen träume. Ich möchte verwirklichen, was ich bisher nur durchdenke. Raus aus dem Kopf und mehr ins Herz. Raus aus den Konzepten und mehr in die Praxis.

Hast du auch ein Wort, das dich durch 2023 begleiten und dir dabei helfen darf, den Fokus zu halten? Teil es gerne mit mir in den Kommentaren.

Schreiben zum Jahreswechsel

Wenn du dein Jahr für dich reflektieren und dich auf das neue Jahr ausrichten möchtest, lade ich dich herzlich zu den kommenden Schreibabenden ein:

Ankündigung: Schreibabend Jahresrückblick 2022
Ankündigung: Schreibabend zum Jahresstart 2023

Mein Dank geht an alle, die das hier lesen und mich von nah und fern begleiten. Danke, an alles, was mir Anlass zum Schreiben gegeben hat. Danke an alle, die mit mir gemeinsam geschrieben haben. Danke, dass auch du den Weg gehst, um dir selbst (schreibend) zu begegnen und dich auf die eine oder andere Weise dabei von mir inspirieren und begleiten lässt.

Einen wunderschönen Jahresausklang mit viel Zeit für dich und mit deinen Lieben, zum Schreiben, Innehalten und Ausruhen.

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Hallo, neues Jahr! Journaling zum Jahresstart

Hallo, neues Jahr! Journaling zum Jahresstart

In jedem Jahreswechsel liegt eine Kraft, die neue Energie und Zuversicht in uns freisetzt. Wie auch immer das alte Jahr gelaufen ist: Viele von uns nehmen sich etwas für das neue Jahr vor, wollen etwas an sich oder in ihrem Leben verändern.

Zur Einstimmung

Am Anfang eines neuen Jahres stehen wir auf der Schwelle zwischen gestern und heute. Wir sind nicht mehr die, die wir im alten Jahr waren, wissen aber auch noch nicht, wer wir im neuen Jahr sein werden.

Heute
ist die Antwort
auf Gestern.

Morgen
ist die Antwort
auf Heute.

Jobst Quis


Ich lade dich ein, in diesen Schwebezustand hineinzufühlen und dich mit den Journaling-Impulsen und -Fragen auf das neue Jahr einzustimmen. Nimm dir die Zeit, um Raum für deine Wünsche und Pläne für das neue Jahr zu schaffen.


Gestern, heute, morgen

Schreib frei drauflos über dein Gestern, Heute und Morgen.

Falls du Schreibimpulse zum Starten brauchst, kannst du diese hier nutzen:

Was klingt noch vom alten Jahr nach?

Wie fühlst du dich heute im Hier und Jetzt?

Woran denkst du, wenn du an ein Morgen denkst?


Die magische Tür

Schließe deine Augen und stell dir vor, das neue Jahr wartet hinter einer Tür. Beschreibe, wie die Tür aussieht und wie es sich anfühlt, davor zu stehen. Wenn du bereit bist: Öffne die Tür.

Was siehst du auf der anderen Seite?

Beschreibe, was du siehst, was du erlebst, was du Neues lernst, womit zu Zeit verbringst, welche Menschen da sind, an welchen Orten du bist, welche Entscheidungen du triffst …


Dein Wunschraum

Blick auf deinen letzten Text zurück:

Welche Gefühle lösen die Bilder hinter der Tür bei dir aus?

Erkennst du Themen und Wünsche, die in deinem Text stecken?

Welche Pläne hast du für das neue Jahr?


Wege zu deinen Wünschen

Was müsstest du im neuen Jahr tun, um deinem Traumjahr hinter der Tür näher zu kommen? Frag dich:

Wovon möchtest du mehr / weniger in deinem Leben?

Was gibt dir Kraft / nimmt dir Kraft?

Wozu möchtest du ja / nein sagen?

Was möchtest du zum ersten Mal / zum letzten Mal tun?


Brief aus der Zukunft

Stell dir vor, es ist ein Jahr in der Zukunft und du schreibst an diesem Tag einen Brief an dein heutiges Ich.

Was kannst du ihm von dem Jahr erzählen, was vor dir liegt? Wie haben sich deine Wünsche erfüllt? Wozu hast du ja gesagt?

Wie fühlst du dich als dein zukünftiges Ich, wenn du auf das Jahr zurückblickst? Welche Antworten hast du gefunden? Woran bist du gewachsen und wofür kannst dir schon heute Mut zusprechen?

Tipp: Schicke den Brief tatsächlich an dich ab, z. B. über ZukunftsMail oder Brief in die Zukunft. Wähle den heutige Tag in einem Jahr und du erhältst deinen Brief per E-Mail und wirst überrascht sein, wenn du ihn noch einmal liest.


Dein Wort für das neue Jahr

Schau zum Abschluss durch die Texte, die du gerade geschrieben hast und wähle ein Wort, das dich durch das neue Jahr begleiten darf und dir Kraft, Mut und Zuversicht schenkt.

Schreib es senkrecht auf und nutze die Anfangsbuchstaben als Zeile für ein kurzes Gedicht.

Beispiel:
Für dich ist immer Zeit
Leicht und leise darf es sein
Ohne Steine in der Tasche im
Wasser treiben, immer im Fluss

Damit du dein Kraftwort nicht aus den Augen verlierst, trage es immer bei dir: Auf einem Zettel in deinem Geldbeutel, auf einem Post-It an deinem Schreibtisch oder als Hintergrund auf deinem Laptop oder Smartphone.

Magst du dein Wort mit mir teilen? Schreibe es gerne in die Kommentare – ich freue mich darauf, es zu lesen.

Jahresreflexion – Journaling-Fragen für deinen Jahresrückblick

Jahresreflexion – Journaling-Fragen für deinen Jahresrückblick

Der Blick zurück ist wichtig, wenn wir nach vorne schauen wollen. Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester steht oft ein wenig still und ist daher genau richtig, um auf das Jahr zurückzuschauen: Welche Themen haben dich beschäftigt, was hat dich glücklich gemacht, woran bist du gewachsen? Mit den folgenden Journaling-Fragen lade ich dich zum Reflektieren ein, um dein Jahr einzuordnen und abzuschließen.

Zur Einstimmung

Gehe deinen Kalender Monat für Monat durch, schau dir die Fotos auf deinem Smartphone an, die du geschossen hast, blättere durch Notizbücher, um dich auf die vergangenen Monate einzustimmen. Die Bilder, Gefühle und Gedanken, die dabei kommen, helfen dir, die folgenden Fragen und Impulse in deinem Journal zu beantworten.


Momente sammeln

Wenn ich an das Jahr denke …

denke ich an …
fühle ich mich …
frage ich mich …
sehe ich …
weiß ich, dass …
freue ich mich, dass …


Glücksmomente

An welche drei Momente erinnerst du dich gerne?

Was hat sie besonders gemacht?


Momente einfangen

Welchen dieser drei Momente würdest du gerne einfangen? Schließe deine Augen und durchlebe diesen Augenblick noch einmal.
Schreibe darüber mit allen Sinnen: Wie hat sich dieser Moment angefühlt? Gab es einen Geruch, ein Geräusch, ein Gefühl, das du mit ihm verbindest?


Herausforderungen

An welchen drei Herausforderungen bist du am meisten gewachsen?

Fragen zum Vertiefen:
Was hast du durch diese Herausforderung gelernt?
Welche Seite hast du dabei an dir entdeckt?
Welche Türen haben sich dadurch geöffnet?


Veränderungen

Was hat sich für dich verändert?

1. In deinem Beruf
2. In deinem Zuhause
3. In deiner Familie
4. In deinen Beziehungen
5. In deiner Gesundheit
6. In dir


Danke sagen

Wähle einen oder alle der oberen Lebensbereiche aus und sage Danke.
Schreib eine Notiz für jeden Lebensbereich und bedanke dich für all das, was sich verändert hat, was du dabei gelernt hast und welche neuen Dinge dadurch passieren konnten.


Abschied

Wovon oder von wem möchtest du dich verabschieden? Welche Gedanken, Dinge, Vorwürfe oder Gewohnheiten möchtest du loslassen?

Zum Vertiefen:
Schreib für jeden Punkt deiner Liste auf, was anders sein wird, wenn du ihn losgelassen hast.

Beginne die Sätze jeweils so:
Wenn ich … loslasse …


Das war mein Jahr …

Welche drei Wörter beschreiben dein Jahr?